AT&T Istel übernimmt Infoplan

AT&T-Tochter will in Europa Outsourcing-Firma aufbauen

29.03.1991

HANNOVER (gfh) - "Die Übernahme von Infoplan ist erst der Anfang", kommentiert John E. Hardy, Director Manufacturing lndustries von AT&T Istel, seine jüngste Akquisition. Seine Aufgabe ist es, auf dem Kontinent Unter- nehmen aufzukaufen, um daraus einen europaweiten Dienstleistungskonzern zu machen.

Den Anfang machte Hardy mit der deutschen PPS-Spezialistin Infoplan Informationstechnik GmbH. AT&T Istel hat einen Anteil von 77,5 Prozent des Unternehmens erworben, der bis 1993 auf 100 Prozent erweitert werden soll. Dabei betonen sowohl Infoplan-Geschäftsführer Wolfgang Metz wie auch Hardy, daß es sich bei der Übernahme weniger um ein Merger als um eine Marketing-Strategie handele, denn die aufgekauften Firmen sollen nach wie vor selbständig agieren.

"Bis 1995 werden wir zu den drei größten Software- und Serviceanbietern in Europa gehören", prophezeit Hardy. Wenn sein Konzept aufgeht, dann entsteht in den kommenden Jahren ein europaweites Konglomerat aus Unternehmenstöchtern, deren Produkte und Know-how im Rahmen des Gesamtkonzerns für Gesamtlösungen sind Out-sourcing-Dienstleistungen herangezogen wird.

Vorerst zielt der künftige Softwarekonzern vor allem auf Industrieunternehmen mittlerer Größe. Die Briten versorgen das Unternehmen über das weltweite AT&T-Netzwerk mit Kornmunikationsmöglichkeiten, während zum Beispiel Infoplan sein PPS-System "lndus" sowie seine Erfahrungen im PPS- und Fertigungsbereich einbringt. Daraus ergibt sich ein Angebot, das zum einen die Realisierung von CIM-Lösungen und zum anderen umfassende DV-Dienstleistungen inklusive Netzwerk-Service umfaßt.

Infoplan-Geschäftsführer Metz hat vor allem in den neuen Bundesländern ein starkes Bedürfnis nach Facilities Management ausgemacht. Die hohen Anschaffungskosten für Hard- und Software könnten dort dazu führen, daß sich eine Reihe von Unternehmen entscheidet, ihre Datenverarbeitung an einen Outsourcer abzugeben.