AT&T senkt Ferngespraechgebuehren Telefondienst von und nach den USA steht vor neuem Preiskampf

02.09.1994

NEW YORK (CW) - Die Luft im transatlantischen Telefon-Business wird duenner. Der amerikanische Marktfuehrer AT&T ist nun bei der Washingtoner Kartellbehoerde Federal Communications Commission (FCC) vorstellig geworden, um britischen Billiganbietern den Einstieg in den lukrativen US-Markt zu verbauen.

Stein des Anstosses ist die Beantragung einer Lizenz durch die beiden britischen Netzbetreiber MFS und ACC. Diese wollen - von AT&T beziehungsweise British Telecom (BT) zu guenstigen Grosskunden- Tarifen angemietete - Transatlantik-Verbindungen mit den jeweils nationalen Netzen beider Mega-Carrier verbinden. Auf diese Weise koennen die neuen Konkurrenten, so die Befuerchtung von AT&T, ihre Telefondienste deutlich billiger als die etablierten nationalen Telefongesellschaften anbieten.

Diesem Preiskampf koennen sich, wie das "Wall Street Journal" Londoner und Washingtoner Analysten zitiert, die beiden Branchenriesen nicht entziehen. So wird allgemein erwartet, das BT seine Tarife fuer Ferngespraeche in die USA um bis zu 50 Prozent senken wird. Erzrivale AT&T hingegen hat bereits fuer Anfang September eine weitere Preisrunde angekuendigt. Unter der Bezeichnung "Global Rewards Program" sollen dann AT&T-Kunden ausserhalb der USA bis zu 20 Rabatt bei Gespraechen in die USA eingeraeumt werden.

Verstaerkt wird das Gerangel um Marktanteile durch den seit Monaten schwelenden Konflikt beider TK-Giganten um die Oeffnung ihrer jeweils nationalen Maerkte. So zeigt man sich jetzt in Grossbritannien verstimmt darueber, dass AT&T in Washington versucht, den Markteintritt zweier neuer englischer Mitbewerber zu erschweren. Gleichzeitig monieren die Amerikaner seit laengerem die Benachteiligung amerikanischer Carrier auf dem fuer europaeische Verhaeltnisse weitgehend liberalisierten TK-Markt der britischen Insel.