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Gegenseitige Outsourcing-Verträge

AT&T kauft IBMs Global-Network-Einheit

08.12.1998
Von Michael Hufelschulte
Gegenseitige Outsourcing-Verträge

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – AT&T erwirbt IBMs "Global Network"-Einheit für fünf Milliarden Dollar. Der Geschäftsbereich bietet Services wie die Einrichtung und Verwaltung von unternehmensweiten Netzwerken und die Bereitstellung von externen Internet-Verbindungen. Der Vertrag zwischen den beiden Technologiegiganten schließt gegenseitige Outsourcing-Vereinbarungen mit ein. Für fünf Milliarden Dollar wird Big Blue in den nächsten fünf Jahren wichtige Netzwerk-Services an den Telekommunikations-Giganten outsourcen. Im Gegenzug erhält IBM in den nächsten zehn Jahren Aufträge für Rechenzentrums-Management und Anwendungsentwicklung- und Pflege im Wert von vier Milliarden Dollar. AT&T übernimmt 5000 IBM-Angestellte, während 2000 AT&T-Mitarbeitern eine Stelle bei Big Blue angeboten wird. Bereits Anfang des Jahres wollte Big Blue seine Global-Network-Unit verkaufen. Der Geschäftsbereich war zwar profitabel, forderte aber ständige Investitionen in neue Ausstattungen wie Router oder Switches. AT&T erhofft sich von der Akquisition einen steigenden Umsatz in ihrer stark wachsenden Netzwerk-Einheit. Das Telekommunikationsunternehmen geht bereits im ersten Jahr von 2,5 Milliarden Dollar zusätzlichen Einnahmen aus. Zudem hofft AT&T, besser mit amerikanischen und internationalen Telekommunikationsunternehmen konkurrieren zu können. In den vergangenen Monaten hatte AT&T Marktanteile an MCI-Worldcom und Equant Networking Services verloren. "Mit der Akquisition von IBMs globalem Datennetzwerk können wir unseren Kunden schneller IP-basierte Services anbieten", freut sich AT&Ts CEO Michael Armstrong. Man komme auch dem Ziel des 100 Städte umfassenden IP-basierten Netzwerks näher, das im Rahmen des Joint-ventures mit der British Telecom entstehen soll.