Lucent Technologies eigenständig

AT&T-Chef Allen gerät zunehmend ins Kreuzfeuer der Kritik

11.10.1996

Für die AT&T-Aktionäre hat sich der Aktientausch indes bereits gelohnt. Während der Kurs der AT&T-Aktie seit der Börseneinführung von Lucent um rund 20 Prozent auf etwas mehr als 50 Dollar gesunken ist, kletterte die Notiz der ehemaligen AT&T-Tochter vom Börseneinführungspreis von 27 Dollar um 52 Prozent auf nunmehr 41 Dollar.

Für ein nicht gerade günstiges "AT&T-Klima" an der New Yorker Wall Street sorgte auch ein Schreiben von AT&T-Chef Robert Allen an die Aktionäre, in dem dieser ankündigte, daß der Gewinn pro Aktie im dritten und vierten Quartal voraussichtlich um rund zehn Prozent unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten bleiben dürfte. Allen selbst gerät indes nicht nur aufgrund des härteren Wettbewerbs im Telecom-Bereich samt niedrigerer Margen immer mehr unter Druck. Nach Berichten diverser US-Zeitungen soll AT&T bei der Übernahme von NCR weitaus mehr Geld in den Sand gesetzt haben als bisher bekannt war. Insider sprechen von gut 2,8 Milliarden Dollar, die seit 1993 zur Teildeckung von Nettoverlusten in Höhe von insgesamt 3,85 Milliarden Dollar an NCR überwiesen wurden. Bis zur für Ende des Jahres geplanten Verselbständigung des Unternehmens muß AT&T mindestens weitere 419 Millionen Dollar zuschießen, heißt es.