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@CeBIT: Expertenmangel bremst IT-Branche

24.02.2000

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Die Konvergenz von Mobilfunk- und Festnetzen sowie die Kombination von Internet und Mobilfunkanwendungen bieten deutschen Unternehmen gute Aussichten. Zu dieser Einschätzung gelangte der VDE auf der CeBit in Hannover. Als Erfolgsfaktoren nannte der Verband ein hohes einschlägige Know-how, die exzellente Ausbildung deutscher Fachkräfte und globale Präsenz.

"Die technischen und geschäftlichen Revolutionen sind im Gange", bringt Jörg Eberspächer, Vorsitzender der Informationstechnischen Gesellschaft im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) seine Beschreibung zum Wirtschaftsstandort Deutschland auf den Punkt. Das Zusammmenwachsen unterschiedlicher Techniken führe in vielen Bereichen auch eine Zusammenführung der Inhalte mit sich, so. Seiner Ansicht nach stärkt beispielsweise die Konvergenz der klasssischen Medien wie Radio und Fernsehen mit dem Internet – sei es die TV-Ausstrahlung via Web oder der Internetzugang über Fernsehgeräte – den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig. In diesem Umfeld würden eine Fülle neuer Konzepte, Systeme, Dienste und Anwendungen entwickelt. Mit deren Vermarktung würden auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Vorausssetzung für ein Weiterführung dieses positiven Trends sei jedoch, warnte der VDE, daß eine

Überregulierung neuer Dienste vermieden wird und offene Standards und Plattformen zur Verfügung stehen.

Als Innovationsbremse, so Eberspächter weiter, wirke allerdings nach wie vor die bedenkliche Knappheit an Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik. Auch der sich abzeichnende leichte positive Anstieg von Studienanfängern könne den Anforderungen des Marktes noch längst nicht genügen, zumal sich die Auswirkungen erst in zirca sechs Jahren auf dem Arbeitsmarkt zeigen werden. Verglichen mit dem Wintersemester 1998/99 – so die letzte VDE-Statistik - stieg 99/2000 die Zahl der Studierenden an den Universitäten um 7,2 Prozent auf 4790, an den Fachhochschulen konnte ein Wachstum von 8,5 Prozent verzeichnet werden. Da der Bedarf an Experten jedoch weiterhin steigen werde, begrüßte Gerd Tenzer, stellvertretender VDE-Vorsitzender, die Initiative der Bundesregierung, in Zukunft auch ausländischen Experten den Zutritt zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern.