Smartphone mit 800-MHz-CPU

Asus P565 im Praxistest

12.03.2009
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Das Asus P565 ist ein kleines Kraftpaket und hat mit seinem 800 MHz Prozessor die derzeit schnellste CPU auf dem Markt. Damit auch die Optik nicht zu kurz kommt, ist das kompakte Gerät in schwarzes Leder gekleidet. Als Betriebssystem verwendet das Smartphone Windows Mobile 6.1.

Das Asus P565 kann sich derzeit mit dem schmeichelhaften Titel "schnellstes Business-Smartphone der Welt" schmücken. Dafür sorgt die 800-Megahertz-CPU vom Typ Marvell TavorP. Doch auch der Rest der technischen Daten lässt aufhorchen. Das 2,8 Zoll große Touchdisplay hat mit 480x640 Pixel die gleiche scharfe Auflösung wie das HTC Touch Diamond. Die Lederapplikation an der Gehäuserückseite sieht edel aus und obendrein gibt es noch eine 3,1-Megapixel-Kamera. Allerdings ist es mit 119 Gramm nicht gerade ein Leichtgewicht.

Die hohe Auflösung des Touchdisplays kommt vor allem der Film- und Fotowiedergabe zugute, denn das Smartphone unterstützt alle wichtigen Multimedia-Formate wie H.264 oder PNG. Businesskunden dürften sich über die gestochen scharfe Darstellung von Excel-, Powerpoint- und Word-Dokumenten freuen, die sie dank der installierten Mobile-Versionen von Microsoft unterwegs bearbeiten können.

Im Lieferumfang befinden sich neben einem USB-Kabel und einem im Handy versenkbaren Stylus ein Paar Ohrstöpsel, eine Schutzhülle sowie ein Car-Kit mit KFZ-Ladekabel.

Wie bei Asus-Smartphones üblich, ist auch das P565 mit einem GPS-Empfänger und der Navigations-Software Asus Go ausgestattet, die sich auf der beiliegenden 2-GB-Micro-SD-Karte befindet. Allerdings mussten wir bei unserem Testgerät das Programm manuell installieren - bei den Vorgängermodellen startete der Installer automatisch. Immerhin spendiert Asus dem P565 Kartenmaterial von ganz Europa.

Das Touchdisplay reagierte einwandfrei auf die Berührung des Fingers beziehungsweise des Stifts. Neben Windows Mobile 6.1 Professional kommt wieder die hauseigene Benutzeroberfläche "Glide" zum Einsatz. Sie ist dank besonders großer Kontrollflächen speziell für die Bedienung per Finger optimiert und macht so wichtige Funktionen wie den Startbildschirm, das Adressbuch, den Dokumente- und Bilderordner sowie den Musikplayer schnell zugänglich. Die Synchronisation ging via Active Sync problemlos über die Bühne.

Die Akkulaufzeit betrug in unserem Test nur rund 3,5 Stunden - das große Display und der schnelle Prozessor sind hier die Schuldigen. Nerviges Detail: Der Slot für die Micro-SD-Karte sitzt unter dem SIM-Kartensteckplatz. Zum Einlegen der Speicherkarte müssen Sie also zuerst das Gehäuse öffnen und den Akku ausbauen.

Das P565 macht Bilder mit 3,1 Megapixel. Einen Blitz gibt's nicht, dafür stehen viele von Digitalkameras bekannte Funktionen zur Verfügung wie diverse Weißabgleichsmodi, Motivprogramme, Effekte und eine Serienbildfunktion. Helligkeit, Kontrast und Schärfe können Sie über einen Schieberegler anpassen. Der Autofokus arbeitete sehr langsam, und auch das Auslösen dauerte zu lange. Außerdem wurden die Bilder größtenteils unscharf - hier würde ein Blitz gegensteuern. Auch unpraktisch: Nach jedem Bild müssen Sie bestätigen, um weiter fotografieren zu können.

Die Optik ist der große Pluspunkt des P565. Zwar funktionieren die Organizer-Funktionen problemlos, und auch die Sprachqualität des Smartphones überzeugte uns. Die schlechte Bildqualität der Digitalkamera und die zum Teil umständliche Bedienung trübten jedoch unsere Begeisterung erheblich.