Halbleiterzulieferer

ASML schwer von Branchenkrise getroffen

17.01.2013
Die Krise der Chipbranche hat den niederländischen Halbleiterzulieferer ASML Ende 2012 voll erwischt.

Im vierten Quartal brachen Umsatz und operativer Gewinn ein. Die Lage dürfte sich zudem erst einmal weiter eintrüben. Zum Jahresauftakt werden Erlös und operative Marge weiter zurückgehen, wie der im EuroStoxx 50 notierte Konzern am Donnerstag in Verdoven mitteilte. Mit einer Belebung des Geschäfts sei erst in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Übers Jahr gesehen will ASML den Umsatz zumindest stabil halten. Experten hatten bisher noch mit einem Anstieg um rund zehn Prozent gerechnet.

Zwischen Oktober und Dezember sei der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 17 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro gesunken. Zum Jahresauftakt dürfte er wegen des gesunkenen Auftragseingangs auf 850 Millionen Euro fallen. Auch bei der operativen Marge rechnet der Zulieferer von Konzernen wie Intel und Infineon im ersten Quartal mit einem weiteren Rückgang. Die Niederländer kämpfen mit einer extremen Zurückhaltung bei den Bestellungen.

Die Zahl der ausgelieferten Maschinen sank im Jahresverlauf kontinuierlich. Im vierten Quartal verkaufte ASML nur noch 34 Maschinen. Hoffnung setzen die Niederländer auf Anlagen mit einer neuen Technik - der sogenannten Ultraviolet-Lithografie (EUV). Um die Entwicklung dieser Technologie zu beschleunigen, hatten die Niederländer im Oktober die Übernahme des US-Laserherstellers Cymer für 1,95 Milliarden Euro angekündigt. Die Transaktion soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein.

Um die EUV-Technologie endlich zum Laufen zu bringen, fährt ASML die Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiter hoch. Geld genug haben die Niederländer dafür. Trotz der jüngsten Probleme ist die Kasse weiter gut gefüllt und trotz des Einbruchs zum Jahresende verdienten die Niederländer 2012 noch etwas mehr als 1,1 Milliarden Euro - dabei profitieren sie allerdings von einem außerordentlichen Steuerertrag von 120 Millionen Euro. Im Vorjahr verbuchten ASML noch knapp 1,5 Milliarden Gewinn. (dpa/tc)