Remote-Controller mit TCPIP-Funktion von Perle Systems

AS/400-Verbindung muß nicht SNA-lastig sein

17.01.1997

Seit 1976 kämpft Perles US-amerikanische Muttergesellschaft in einem Geschäftsfeld, das die IBM dominiert. Die Jahre der Mühe schlagen sich mittlerweile in einem Marktanteil nieder, der laut IDC bei rund 30 Prozent der IBM-Controller angelangt ist.

Das Flaggschiff des Unternehmens, der Remote-Con- troller "Perle 494", bekommt nunmehr einen neuen Anstrich. Ab sofort ist das Gerät mit TCP/IP-Features erhältlich. Bei der Kommunikation der entfernten Twinax-Workstations mit der AS/400 nutzt Perle die "Anynet"-Technologie von IBM, die die SNA-TCP/IP-Konvertierung im Server und Controller vornimmt. In der Version 3.1 des Betriebssystems OS/400 gehört diese Gateway-ähnliche Funktion zur Standardausstattung.

SNA-Funktionen, Anwendungen und Geräte lassen sich dadurch wie gewohnt verwenden. Gleichzeitig entfallen komplizierte Setup-Verfahren sowie aufwendige Wartungsarbeiten, die auf herkömmlichen Routern mit dem Verfahren Data Link Switching (DLSw) verbunden sind. Bei dieser Technik werden SNA-Daten mittels Encapsulation, Tunneling oder Bridging übertragen.

Die Perle-Lösung ist gegen IBMs Remote-Controller "5494 EXT" positioniert. Der Perle 494 E ist kompatibel zu seinem Konkurrenzprodukt und verfügt darüber hinaus über weitere Leistungsmerkmale wie etwa eine erweiterte Gerätekapazität oder Multisession- beziehungsweise Multihost-Fähigkeiten. Der Controller nimmt bis zu sechs Zusatzkarten auf, mit denen sich einzelnen Twinax-Endgerätebenutzern über 1000 zusätzliche User-Ses- sions von mehreren Hosts direkt zuweisen lassen. Des weiteren liefert Perle Karten für Token-Ring-, Ethernet- oder Einwählverbindungen aus.

Perles Remote-Controller ist ab sofort verfügbar. Er kostet in der Grundausstattung knapp 6200 Mark. Im Preis ist allerdings noch nicht die TCP/IP-Connectivity enthalten. Die Software-Erweiterung des Gerätes ist für Besitzer eines 494-E-Controllers kostenlos unter http://www.perle.com verfügbar. Bei den neuen Modellen gehört das TCP/IP-Feature zur Standardausstattung. Allerdings ist möglicherweise ein Hardware-Upgrade erforderlich, da die Grundausstattung mit 4 MB Hauptspeicher ausgeliefert wird. Für die Installation weiterer 4 MB Speicher verlangt der Hersteller rund 520 Mark.