Aruba klassifiziert Sprachdaten

05.01.2006
Neue Methode soll mobiles Voice over IP verbessern.

Aruba Networks hat mit "Voice Flow Classification" (VFC) ein Verfahren zur Überprüfung und Klassifizierung von Datenströmen während der Sprachübertragung in drahtlosen Netzen (Voice over Wireless LAN) vorgestellt. Die Integration von VFC-Funktionen soll im Zugangsbereich von Unternehmen (mobile Edge) der besseren Sprachqualität sowie einer erhöhten Sicherheit und Skalierbarkeit der Lösung dienen.

VFC setzt auf den Mobility-Controllern des Herstellers und deren eingebauten Firewalls auf. Die Technik nutzt diese Firewalls zur Identifizierung, Klassifizierung und Priorisierung des Sprachdatenverkehrs. Dabei werden laut Aruba alle gebräuchlichen Sprachsignalisierungsprotokolle unterstützt. VFC erlaubt ferner die ununterbrochene Überwachung jedes Anrufs im WLAN und verfolgt die Zahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiven Sprachverbindungen. Diese Information wird an die "Call-Admission-Control"-Funktion (CAC) der Aruba-Lösung weitergeleitet, um die über einen Access Point laufenden Anrufe zu limitieren.

Ist die maximale Zahl an Sprachverbindungen an einem Access Point erreicht, verteilt das Aruba-System die gerade nicht aktiven sprachfähigen Geräte in dieser Funkzelle übergangslos auf angrenzende Zellen. Auf diese Weise will man eine Unterbrechung von Gesprächen verhindern und die Verfügbarkeit des Netzes für neue Anrufe sichern.

Prioritäten regeln

Die Kombination VFC und Firewall ermöglicht darüber hinaus Vorgaben für Quality of Service (QoS), um die Priorität jedes Verkehrsstroms zu regeln. Das System vergleicht die Funktion des Anwenders, des Geräts und den aktuell gesendeten Datenverkehr. Über QoS-Policing lässt sich dann die Priorität von Sprachverkehr anheben, auch wenn die Pakete ursprünglich keine hohe Priorität besaßen.

Ein weiteres Leistungsmerkmal von VFC hat die Bezeichnung "Voice-aware-Scanning". Es hindert Access Points daran, während eines aktiven Anrufs nach anderen Kanälen im Funkspektrum zu suchen. Dies soll helfen, hörbare Sprachunterbrechungen zu vermeiden, die entstehen können, wenn gleichzeitig mit einem Gespräch automatische Funk-Verwaltungsfunktionen aktiv sind.

Schließlich bietet VFC noch ein interessantes Sicherheits-Feature. Viele Sprachgeräte unterstützen keine Security-Funktionen wie Authentifizierung und Verschlüsselung, weshalb sie zum Beispiel in VLANs betrieben werden. Doch auch diese können geknackt werden, um etwa Unternehmensdaten anzuzapfen. VFC schützt davor, indem es Protokoll und Ziel jedes Verkehrsstroms mit dem Gerät und der auf der Funktion des Anwenders basierenden QoS-Regel vergleicht. So lässt sich zum Beispiel einstellen, dass ein Gerät nur für den Transfer von Sprachdaten freigegeben, für jeden anderen Datenaustausch aber blockiert wird. (ue)