Firmenbilanz und Zukunftspläne vorgestellt

Arthur D. Little kauft sich in DDR-Beratungsunternehmen ein

04.05.1990

WIESBADEN (qua) - Das Consulting-Unternehmen Arthur D. Little International (ADL) hat sich mit 20 Prozent an der Gesellschaft für Innovation, Beratung und Training mbH (GIBT), Berlin/DDR, beteiligt. Außerdem gab die ADL-Tochter Cambridge Consultants jetzt die Gründung ihrer ersten deutschen Niederlassung bekannt.

"Diese Beteiligung hat für uns symbolischen Wert", begründete Tom Sommerlatte, geschäftsführender Gesellschafter der deutschen ADL-Zentrale in Wiesbaden, das finanzielle Engagement seines Hauses. Mit Hilfe des DDR-Beraters will Arthur D. Little bundesdeutschen Unternehmen, die Geschäftsaktivitäten in der anderen deutschen Republik planen, Vor-Ort-Unterstützung im Hinblick auf Schulungs- und Aufbauarbeit anbieten.

Anläßlich der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz stellte ADL, auch die erste deutsche Niederlassung seiner 80-Prozent-Tochter Cambridge Consultants Ltd. vor. Ab sofort residieren fünf von etwa 270 Mitarbeitern des auf Technologieberatung spezialisierten Unternehmens in Wiesbaden. Für das erste Jahr erhofft sich der deutsche Geschäftsführer Hendrik Helms Aufträge im Wert von zwei Millionen Mark.

Die gesamte Gruppe erreichte im Fiskaljahr 1989 einen Umsatz von umgerechnet 490 Millionen Mark. Dieser Wert läßt sich insofern nicht mit dem Vorjahresumsatz vergleichen, als Arthur D. Little Anfang 1989 durch die Veräußerung einiger Tochtergesellschaften, wie beispielsweise der ADL-Valuations Inc., um etwa zwölf Prozent schrumpfte. Der Gewinn vor Steuern betrug laut Deutschland-Geschäftsführer Sommerlatte knapp zehn Prozent.

Geringfügig höher lag die Umsatzrendite der deutschen ADL-Niederlassung. Die Geschäftsstellen in Wiesbaden und München erwirtschafteten mit 40 Beratern und US-amerikanischer Unterstützung im Umfang von etwa 15 Mannjahren 28,5 Millionen Mark Umsatz, der zu einem guten Zehntel als Gewinn verbucht werden konnte. Die Einnahmen stiegen demnach gegenüber 1988 um 35 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr sind etwa 20 Prozent Wachstum eingeplant; mindestens ein Viertel davon soll in der DDR generiert werden.