mbed OS

ARM entwickelt Betriebssystem fürs Internet der Dinge

02.10.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der britische Chipdesigner ARM hat ein Betriebssystem für das Internet of Things (IoT) entwickelt.

Es heißt mbed OS und basiert in Teilen auf Vorarbeiten aus der mbed-Community, die ARM schon seit 2009 betreut. Der britische Branchendienst "The Register" wurde offenbar schon im Vorfeld der Ankündigung auf der ARM-Hausmesse TechCon ausführlich dazu gebrieft. Strategisch zielt mbed OS demnach darauf ab, eine Abstraktionsschicht über allerlei ARM-basierte Systems-on-Chip (SoC) zu legen, so dass High-Level-Applikationen mit Sensoren und anderen Gerätchen "sprechen" können unabhängig davon, ob deren Chips nun von Atmel, Marvell, St, Freescale, NXP oder sonst wem kommen.

Dazu besteht mbed OS aus zwei Komponenten: Auf dem SoC in kleinen, vernetzten Geräten läuft der mbed-OS-Kernel. Er liefert die nötigen Treiber, reagiert auf das, was rund um die Hardware passiert, und spricht mit der Außenwelt. Entwickler können auch Code schreiben, der direkt auf diesen Kernel aufsetzt; dieser Code steuert dann den Betrieb des Geräts. In der oberen Hälfte des Stacks gibt es ergänzend den mbed Device Server, der für deutlich größere Rechner mit x86- oder ARM-Prozessoren ausgelegt ist. Er verbindet High-Level-Anwendungen wie ein Website-Backend mit den einzelnen Geräten und bildet gewissermaßen die "Schwarmintelligenz" für all die kleinen Devices, die für sich genommen einzeln recht unintelligent sind.

Zwischen beiden übernehmen Gateways mit Internet-Verbindung, etwa Smartphones, Tablets oder kleine Kästchen im Regal, das Routing von Informationen über Nahfunktechniken wie Wi-Fi oder Bluetooth. Wo möglich sollen offene Standards zum Einsatz kommen. Vollständig verfügbar ist mbed OS noch nicht; es handelt sich aber gewiss um eine spannende Entwicklung, die man im Auge behalten sollte.