Aris 4.0 modisch aufgepeppt

Aris 4.0 modisch aufgepeppt IDS setzt auf Komponenten- und Wissens-Management

24.04.1998

Den Grund für den Imagewandel nennt der IDS-Gründer und Kopf der Company, August-Wilhelm Scheer: "Im vergangenen Jahr hatten wir einen Ausrutscher", kommentiert er den mageren zehnprozentigen Umsatzzuwachs im Geschäftsjahr 1997 auf 97 Millionen Mark (1996: 88 Millionen).Mit neuen Ideen und Einsatzmöglichkeiten für die Aris-Produktfamilie rechne man in diesem Jahr mit einer Steigerung von rund 30 bis 40 Prozent.Weltweit sollen bis Jahresultimo mindestens 200 neue Mitarbeiter die Wachstumspläne des bisher 590 Personen umfassenden Unternehmens tatkräftig unterstützen.

Das Aris Toolset, bisher als Prozeßmodellierungs-Werkzeug vermarktetes Flaggschiff der Saarbrückener, wurde überarbeitet und soll nun in der Version 4.0 über eine Komponentenarchitektur verfügen.Es ist für Modellierungsspezialisten konzipiert und daher für den Einsatz in DV- oder Methodenabteilungen gedacht.Aris 4.0 unterstützt den Aufbau prozeßorientierter Informationssysteme und eigne sich jetzt auch dafür, Wissen in einem Unternehmen zu dokumentieren und analysieren.Spezielle Funktionen von Aris 4.0 sollen dem Anwender helfen, Kenntnisse und Erfahrungen über Organisation und Prozesse unternehmensweit zu verwalten.Dabei werden wie bei einer Landkarte die Wissensquellen und -lager abgebildet und nicht das Wissen selbst.

Anwender und Fachabteilung können auf "Aris Easy Design 2.0", eine abgespeckte Version des Toolsets, zurückgreifen.Über ein einheitliches Repository kann es mit Aris 4.0 verknüpft werden, wodurch sich Modelle integrieren und Objekte gemeinsam verwenden lassen.

Angeboten wird darüber hinaus eine Komponente für die Internet-Integration. "Aris Web Link" erlaubt es Anwendern, Modellinformationen über das Internet auszutauschen.Die Bausteine "Aris Simulation" eignen sich laut IDS für die Simulation von Prozessen und "ABC Costing" zur Bestimmung von Prozeßkosten. Daneben wird mit 4.0 die Unified Modelling Language (UML), der Quasi-Standard für Objektmodellierung, unterstützt.

Ein weiteres Standbein der IDS ist die Integration des Modellierungswerkzeugs mit Standardsoftwarepaketen wie SAP R/3 oder Baan.Mit "Aris for R/3" und "Aris link for Baan IV" bietet IDS Schnittstellen zu den Standardanwendungen der Walldorfer SAP und der niederländischen Baan Company an.Die Einführung der Standardsoftware soll damit beschleunigt werden.Aris for R/3 ist über die Business Application Programming Interfaces (BAPIs) direkt mit dem Implementierungswerkzeug "Business Engineer" von SAP verbunden.

In diesem Markt weht den Saarbrückern, an denen die SAP zu 25,2 Prozent beteiligt ist, allerdings ein eisiger Wind entgegen: Die Anbieter von Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Software haben mittlerweile eigene Modellierungswerkzeuge im Angebot, die eng mit deren Software verzahnt sind. Dadurch lassen sich die Ergebnisse aus Design- und Analysephase einfacher in die Struktur der Software übernehmen.Fachleute bezweifeln daher, daß IDS in diesem Markt künftig große Zuwächse erzielt, da viele Kunden Ausgaben für ein zusätzliches Tool scheuen werden.Zudem könne es nicht im Sinne des mächtigen Anteilseigners SAP sein, durch Implementierungshilfen die Installation von Konkurrenzprodukten wie Baan zu beschleunigen.