Architekt der eigenen Karriere

04.10.2006
Von Anja Dilk und Heike Littger

Titel bleiben wichtig

Jürgen Rohrmeier: 'Zusätzliche berufsbegleitende Abschlüsse sind nicht automatisch karrierefördernd.'
Jürgen Rohrmeier: 'Zusätzliche berufsbegleitende Abschlüsse sind nicht automatisch karrierefördernd.'

Wer nicht verfolgt, wohin sich der IT-Markt entwickelt, hat kaum Chancen, ist beispielsweise Jürgen Rohrmeier, Personalberater in München, überzeugt. Weiterhin gehe es auch um die wichtige Frage: Werde ich künftig fest angestellt oder freiberuflich arbeiten? Übernehme ich Aufträge just in time oder bin ich Teil eines Kundennetzwerkes? Rohrmeiers Rat: Sich nicht auf eine Arbeitsform festlegen, sondern sich mit beiden Optionen auseinandersetzen, um gegebenenfalls vorbereitet zu sein. Wichtig: Abschlüsse zu Ende bringen, denn in Deutschland zählen nach wie vor Titel und Dokumente. Wer freilich im Laufe des Berufslebens einen Abschluss draufsatteln will, sollte sich genau überlegen, so der Personalexperte, ob sich dieser sinnvoll in die Karriere einbauen lässt. Sonst gilt: lieber Praxis sammeln. "Vor allem sollte man sich kontinuierlich mit seinen Werten befassen", sagt Rohrmeier. "Was treibt mich an? Was ist mir wichtig? Schriftlich, im Dialog mit einer anderen Person. Das klingt banal, doch die meisten Menschen scheitern daran, ohne sich dessen bewusst zu sein. Doch erst auf dieser Basis lässt sich die Karriere effektiv planen."

Auch Jack-Russel-Geschäftsführer Thomas Heyn betont die wachsende Bedeutung von Schlüsselqualifikationen: Flexibilität, Eigenmotivation, die Bereitschaft, sich zu verändern und mit Unsicherheit umgehen zu können. Heyn: "IT-Projekte werden komplexer. Mitarbeiter müssen in der Lage sein, damit umzugehen und schnell zwischen unterschiedlichen Aufgaben wechseln." Bewerber, die das können, sind bei Sissi Closs richtig. Die Geschäftsführerin von Comet, einer Firma für technische Dokumentation und Softwareentwicklung in München, hat ihr Unternehmen flexibel organisiert.

Siehe auch ...

... das Interview mit der Wissenschaftlerin Jutta Rump "Die Menschen müssen die Zeichen der Zeit erkennen".