Arbeitsmarkt: Der Job-Boom hält an

05.09.2007
In den ersten acht Monaten 2007 wurden 20 Prozent mehr IT-Stellen ausgeschrieben. Firmen suchen verstärkt selbst.

Von 16 302 auf 19 442 kletterte im Vorjahresvergleich die Zahl der IT-Stellenangebote, die von Januar bis August in 40 Tageszeitungen und der Computerwoche ausgeschrieben wurden. Das ermittelte der Personaldienstleister Adecco, der die Untersuchung vornimmt.

Die meisten freien Positionen für IT-Experten entfallen mit 5039 Angeboten (Vorjahr 4440) nach wie vor auf Beratungs- und Softwarehäuser. Am stärksten gestiegen ist der Bedarf im Maschinen- und Fahrzeugbau. Dort wuchs die Zahl der Jobangebote von 2000 auf 2997. Mehr IT-Positionen wurden außerdem im öffentlichen Dienst (1747, Vorjahr 1533), in der Elektrotechnik (1493, Vorjahr 1376) und bei den Finanzdienstleistern (360, Vorjahr 306) ausgeschrieben. Erneut weniger Jobs offerieren die Telekommunikations-, die Luft- und Raumfahrt sowie die Chemieindustrie und die Verlage.

Die Frage, welche IT-Qualifikation besonders gesucht war, lässt sich eindeutig beantworten: Allein 4403 Offerten gab es für Anwendungsentwickler, fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Prozentual stärker stieg das Interesse an Internet-Spezialisten, wenn auch auf geringerer Basis - und zwar von 569 auf 818. Größer als im Vorjahr ist auch die Nachfrage nach Datenbank- sowie System- und Netzspezialisten, aber auch Vertriebsmitarbeitern.

Die meisten Jobs entfallen auf hochqualifizierte Mitarbeiter Tendenz steigend. 89 Prozent der Annoncen und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr sind den Experten gewidmet. Dagegen haben die Angebote für das Topmanagement um 20 Prozent abgenommen. Im unteren und im mittleren Management stagnieren sie.

Die jüngste Analyse zeigt, dass die Unternehmen das Thema Recruiting seltener auslagern und verstärkt selbst in die Hand nehmen. Die Zahl der Firmen, die selbst suchen, ist um vier auf 90 Prozent gestiegen. Halbiert haben sich die Anzeigen, in denen Berater und Arbeitgeber gemeinsam auf die Pirsch gehen, und auch die Offerten, in denen Headhunter allein suchen, sind um fast zehn Prozent gesunken.

Bayern bleibt für IT-Profis attraktivste Region der Republik. Der Freistaat hat seine Position als Spitzenreiter in den vergangenen Monaten sogar ausgebaut. Mittlerweile entfallen ein Fünftel der Angebote (3855 Offerten) auf das südlichste Bundesland. Es folgen Baden-Württemberg mit 15 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit zwölf Prozent. (hk)