Projekt startet noch in diesem Jahr

Arbeitsgruppe testet Ortung von Handies via GPS

01.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Eine Gruppe großer Anbieter von GSM-Diensten, Endgeräten und Netzequipment will gemeinsam das Global Positioning System (GPS) in Handies integrieren. Hintergrund der Initiative ist vermutlich eine US-Vorschrift, die ab dem Jahr 2001 nur noch den Verkauf von Handys mit Funktionen zur Positionsbestimmung erlaubt.

Die US-Behörden wollen das Handy nutzen, um den Bürgern ein Stück mehr Sicherheit zu bietet: In Notfällen soll der Besitzer einen Hilferuf absetzen können. Einsatzkräfte haben dann die Möglichkeit, mit Hilfe des eingebauten GPS-Empfängers jedes Mobiltelefon bis auf 30 Meter genau zu orten.

Die GSM-Netzbetreiber haben bereits weitere Dienste im Auge, die sie mit diesem System realisieren wollen. Dazu gehören etwa die Taxibestellung, die Wegweisung durch die Stadt, das Flotten-Management oder die Suche nach Personen.

Zu der Arbeitsgruppe, die diese Services entwickeln und einsetzen will, gehören Unternehmen wie Vodafone, Bellsouth, France Télécom, Telefonica und T-Mobil. Zusammen vertreten sie 30 Millionen Handy-Besitzer. Motorola sitzt ebenfalls im Boot. Der US-Konzern will Prototypen für den Testbetrieb herstellen. Das britisch-amerikanische Softwarehaus Signalsoft steuert einen Ortungsdienst bei, während Snaptrack, San Jose, das Enhanced Global Positioning System (EGPS) einbringen wird.

Ein erster Testlauf soll im vierten Quartal dieses Jahres starten. Der Unternehmensbereich Information and Communication Networks (ICN) der Siemens AG wird die notwendige Infrastruktur aufbauen.