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Arbeitgeberwahl: Frauen und Männer wollen nicht das Gleiche

02.01.2008
Frauen sind die besseren Menschen. Wer Zweifel hegt, sollte sich einmal die jüngste Statistik von McKinsey ansehen. Daraus geht hervor, nach welchen Kriterien Frauen und Männer jeweils ihre Jobs auswählen. Bei Frauen liegen soziale Argumente weit vorne.

Zuerst das Verbindende: Die Geschlechter sind sich weitgehend einig darin, dass die Begeisterung für die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens ausschlaggebend für die Jobwahl sein sollte. Für die Männer ist dies das stärkste Argument, für die Frauen immer noch Priorität Nummer zwei. Übertroffen wird es bei den Damen nur von dem Wunsch, sich mit den (künftigen) Kollegen identifizieren zu können.

Der von e-fellows.net und McKinsey gemeinsam vorgenommenen Umfrage "Most wanted – die Arbeitgeberstudie" liegen die Antworten von 3043 Studierenden zugrunde, davon 1088 Frauen. Die Teilnehmer setzen sich im Wesentlichen aus angehenden Wirtschaftswissenschaftlern, Mathematikern, Physikern, Informatikern, Ingenieuren und Juristen zusammen.

Für Frauen ist die Identifikation mit den künftigen Mitarbeitern am wichtigsten. Bei den Männern steht dieses Argument nur auf dem zwölften Rang.
Für Frauen ist die Identifikation mit den künftigen Mitarbeitern am wichtigsten. Bei den Männern steht dieses Argument nur auf dem zwölften Rang.
Foto: e-fellows.net

Während die Frauen die Identifikation mit den anderen Mitarbeitern als besonders wichtig ansehen, liegt dieser Wunsch bei den Männern nur auf dem zwölften Rang. An dritter Stelle nannten die weiblichen Umfrageteilnehmer die "Verantwortung gegenüber der Gesellschaft" als wichtigstes Kriterium für die Arbeitgeberauswahl. Offensichtlich spielt dieses Argument für Männer keine große Rolle, es liegt abgeschlagen auf Rang 14.

Auch Zusammengehörigkeitsgefühl und gute Zusammenarbeit finden bei den Damen weit mehr Beachtung (Rang sieben und acht) als bei den Herren (Rang zehn und 17). Einigkeit besteht indes in der Einschätzung, dass die Arbeit Spaß machen soll, der Standort attraktiv zu sein hat und das Arbeitsumfeld einen gewissen Bekanntheitsgrad haben sollte.

Sowohl weibliche als auch männliche Studenten geben an, die Gehaltsfrage sei bei ihrer Jobauswahl eher zweitrangig.
Sowohl weibliche als auch männliche Studenten geben an, die Gehaltsfrage sei bei ihrer Jobauswahl eher zweitrangig.
Foto: e-fellows.net

Männer legen zudem Wert auf eine hohe Qualität der produzierten Güter und Dienstleistungen, die Verbesserung ihrer Chancen am Arbeitsmarkt, Zukunftssicherheit und herausfordernde Aufgaben. Interessant am Rande: Aufstiegsmöglichkeiten, Gehaltssteigerungen und die Chance, Verantwortung zu übernehmen, locken heute weder Frauen noch Männer in besonderem Maße an. Auch die Größe des Unternehmens, das Einstiegsgehalt und die Arbeitsplatzsicherheit sind weniger wichtig, als vielerorts angenommen.

Die Akademiker sterben nicht aus

Bleibt die Frage, wo der akademische Nachwuchs gerne unterkommen möchte. Mit 21 Prozent nannte der größte Teil der Befragten eine "langfristige akademische Karriere" als erstrebenswert. Mit großem Abstand folgen Unternehmensberatungen (elf Prozent) und Unternehmen der Elektro- und Technologieindustrie (neun Prozent) auf den Plätzen. Es folgen mit vier Prozent die Automobilwirtschaft und dann die große Gruppe derer, die hier keine klaren Vorstellungen hegt. (hv)