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Apple zieht gegen (unautorisierte) Jobs-Biographie zu Felde

27.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Apple hat in der vergangenen Woche alle Bücher des Verlags John Wiley & Sons aus den Regalen seiner inzwischen 104 Applestore-Ladengeschäfte entfernen lassen. Der Computerbauer aus Cupertino versuche auf diese Weise zu verhindern, dass Wiley das Buch "iCon Steve Jobs: The Greatest Second Act in the History of Business" auf den Markt bringt, berichtet das "Wall Street Journal" - eine nicht autorisierte Biographie des Apple-Chefs. So etwas mag Apple gar nicht; der Verlag will das Werk trotzdem in den nächsten sechs Wochen herausbringen.

Experten im Bereich Brand Management vermuten ohnehin, dass Apples Blockade nach hinten losgehen wird - sie werde die Kritiker der Firma noch notorischer machen und die Verkäufe des Buchs in zahllosen anderen Buchläden nur befördern. "Bücher aus dem Regal nehmen ist ein bisschen drakonisch", findet Markenberater Rob Frankel. "Das riecht nach Repression."

Jeffrey Young, der Autor des Buches, erklärte. Jobs habe von "iCon" nichts zu befürchten. Das Werk beschreibe des Managers Aufstieg als Innovator und Entrepreneur und enthalte harmlose Details zum Privatleben wie seine Scheidung und seinen Kampf gegen den Krebs. "Ich dachte, dass Buch sei ziemlich positiv und lobend", so Young. "Ich bin vollkommen verdutzt."

Young zufolge hatte Wiley & Sons sein Manuskript vor zwei Wochen an Apple geschickt. Apple antwortete mit der Aufforderung, die Veröffentlichung zu stoppen; der Verlag indes stellte sich hinter seiner Autor. Apple-Sprecher Steve Dowling erklärte, das Management wolle die Angelegenheit nicht kommentieren. (tc)