Millionenschwere Pakete

Apple will Top-Manager mit Aktien binden

07.11.2011
Nach dem Tod von Gründer Steve Jobs gibt Apple seinen Top-Managern einen gewichtigen Grund, die nächsten Jahre weiter für den iPhone- und Mac-Anbieter zu arbeiten.

Spitzenkräfte wie Marketing-Chef Phil Schiller und der für die iPhone-Softwareplattform iOS zuständige Scott Forstall haben die Aussicht auf je 150.000 Aktien im heutigen Wert von gut 60 Millionen Dollar (43,5 Millionen Euro). Die Aktienpakete werden jeweils zur Hälfte in den Jahren 2013 und 2016 gewährt, wie aus Apple-Mitteilungen an die Börsenaufsicht SEC vom Freitag hervorgeht. Auch Finanzchef Peter Oppenheimer und der oberste Jurist Bruce Sewell können sich auf die Aktien freuen.

Der neue Apple-Chef Tim Cook bekam zum Amtstritt Ende August gleich die Aussicht auf eine Million Aktien gewährt, die Hälfte davon wird 2016 fällig, der Rest erst 2021. Eddy Cue, der kürzlich die Führung des gesamten Bereichs Internet-Software und -Dienste übernahm und schon damals mit einem Aktienpaket bedacht wurde, bekommt nochmals 100.000 Anteilsscheine. Einigen US-Beobachtern fiel das Fehlen des Designchefs und engen Jobs-Vertrauten Jonathan "Jony" Ive in den Mitteilungen auf. Allerdings sei er möglicherweise in einer Position, in der die Gewährung eines Aktienpakets nicht an die SEC gemeldet werden müsse, hieß es. (dpa/tc)

Sicherheitschef geht

Nach zwei verlorenen iPhone-Prototypen in zwei Jahren nimmt Apple-Sicherheitschef John Theriault nach US-Medienberichten seinen Hut. Das "Wall Street Journal"-Blog "All Things Digital" und der Onlinedienst "CNET" berichteten, Theriault gehe in den Ruhestand. Sein Abgang hänge mit der unglücklich verlaufenen Fahndung nach einem geheimen iPhone-Prototypen im Sommer zusammen, die Apple noch in Erklärungsnot bringen könnte.

Damals vermuteten Apple-Sicherheitsleute das in einer Bar verlorene Gerät in einem Wohnhaus in San Francisco. Zusammen mit Polizeibeamten in Zivil fuhren sie dort hin. Die Polizisten wiesen sich bei dem Hausbewohner auch aus. Das Gebäude durchsuchten nach seinen Angaben anschließend jedoch nicht sie, sondern mutmaßliche Apple-Mitarbeiter, die er ebenfalls für Polizeibeamte hielt. Die Polizei von San Francisco prüft jetzt, wie es dazu kommen konnte - und warum der Fall nicht in Unterlagen vermerkt war, so dass die Behörde zunächst eine Beteiligung an der Aktion dementierte.

Ein Jahr zuvor hatte es bereits Schlagzeilen gegeben, als ein Apple-Mitarbeiter das damals noch geheime iPhone 4 in einer kalifornischen Bar liegen ließ. Damals landete das Gerät schließlich in der Hand des Technologie-Blogs "Gizmodo" und wurde vor der offiziellen Vorstellung bekannt. Apple nahm am Wochenende keine Stellung zu den Berichten um Theriault. Er kam 2007 vom Pharma-Riesen Pfizer zu Apple und war davor FBI-Agent.