Web

Dachzeile

Apple verpackt den neuen iMac in Alu und Glas

08.08.2007
Apple hat nach seinen Ambitionen im Mobilfunkmarkt (iPhone) und den großen Erfolgen mit dem iPod-Musik- Player seine iMac-Computer runderneuert. Apple-Chef Steve Jobs stellte am Dienstag auf dem Firmengelände in Cupertino drei neue und schlankere iMacs vor.

"Unsere iMacs sind wirklich erfolgreich, aber wir wollen sie besser machen", sagte Jobs. "Unser neues Design zeichnet sich durch den innovativen Einsatz von verschiedensten Materialien aus, darunter hochwertiges Aluminium und Glas, die sehr gut recyclebar sind".

Michael Gartenberg, Analyst von Jupiter Research, nannte die neue iMac-Baureihe "erfrischend". "Nach dem Rummel um das iPhone und die iPods wird hier deutlich, dass Apple immer noch klasse Computer herstellt", sagte Gartenberg der dpa. Schon in den vergangenen vier Quartalen habe Apple ein drei Mal höheres Wachstum als die übrige PC-Branche verzeichnet. "Mit der neuen Hardware, aber auch vor allem mit den neuen Software-Anwendungen ist Apple nun für das Geschäft im Herbst gut gerüstet", sagte der Experte. Insgesamt spült der Verkauf von Computern rund die Hälfte des Umsatzes in die Kassen des Unternehmens.

Die iMacs sollen je nach Größe und Ausstattung rund 1199, 1499 und 1799 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) kosten. Den großen iMac mit 24 Zoll Bildschirm bietet Apple damit nun um 200 Euro billiger an (das 17-Zoll-Modell gibt es gar nicht mehr). An Software erhalten die neuen Rechner eine komplett runderneuerte "iLife '08"-Suite für die Bearbeitung und Verwaltung von Fotos, DVDs und Videos. Dabei wurden insbesondere die Programme "iPhoto" und "iMovie" erweitert. Zu dem Programmpaket gehört auch eine neue Version von "iWeb", mit dem man dynamischere Websites als bislang erstellen kann.

Bei "iLife" und dem durch mehr Speicherplatz aufgewerteten Apple-Onlinedienst ".Mac" kooperiert Apple mit Google. So können die Apple-Kunden ihre Videos von "iMovie" aus mit einem Klick bei Google-Videodienst YouTube einstellen oder bei "iWeb" das Google-Werbeprogramm "Adsense" oder Straßenkarten und Satellitenbilder des Suchmaschinengiganten in ihre Webseiten einbinden. Altbesitzer von Macintosh-Rechnern können "iLife" für 79 Euro kaufen.

Komplettiert um eine Tabellenkalkulation hat Apple sein Office-Paket "iWork", das bislang aus einer Textverarbeitung ("Pages") und einem Präsentationsprogramm ("Keynote") bestand. "Numbers vervollständigt unsere iWork-Suite, die so viel intuitiver und einfacher zu bedienen ist, als alles andere, was es am Markt gibt", sagte Jobs. Hinweis am Rande: Alle drei iWork-Programme können jetzt Dateien von Microsofts Office 2007 im Format Office Open XML einlesen.

Um den Verkauf der PCs aus dem eigenen Hause braucht sich Jobs derzeit keine großen Sorgen zu machen: Die Popularität der Unterhaltungsprodukte iPod und iTunes hat in den vergangenen Monaten nämlich auch dazu beigetragen, den Absatz der Macintosh-Rechner von Apple anzutreiben. Während die PC-Branche in den vergangenen vier Quartalen im Vergleich zum Vorjahr jeweils um rund elf Prozent zulegte, konnte Apple Wachstumsraten von 30 Prozent und mehr melden. Dabei spielten in den vergangenen Monaten vor allem die Apple-Laptops ("MacBook" und "MacBook Pro") eine tragende Rolle. Nun soll aber auch der Desktop-Rechner iMac wieder verstärkt zum Wachstum beitragen.

Gleichwohl wachsen die Bäume für Apple auf dem PC-Markt nicht in den Himmel, denn in den neunziger Jahren war der Marktanteil der Macintosh-Rechner selbst in den USA auf unter zwei Prozent gesunken. Inzwischen tragen in den USA wieder mehr als fünf Prozent aller neuen PCs ein Apfel-Symbol. "Wir haben uns vorgenommen, nur das zu produzieren, das wir mit gutem Gewissen auch unseren Freunden empfehlen können", sagte Jobs auf die Frage, ob es nicht möglich sei, mit einfacheren und billigeren Maschinen den Absatz der Macs drastisch nach oben zu fahren. "Und in diesem Segment sind wir mit unserem Anteil sehr zufrieden."

Die Aktie von Apple legte am Dienstag an der New Yorker Börse Nasdaq knapp ein Prozent zu und stieg auf 136,50 Dollar. (dpa/tc)

P.S: Bei den Kollegen der "Macwelt" findet sich eine ausführliche Mitschrift der gestrigen Ankündigung zur weiterführenden Lektüre…

P.P.S: Und auf dem "Messeschnellweg" haben wir Steve und seine neues Baby auch auf Video.