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Apple veröffentlicht Quicktime 5

24.04.2001
Apple hat Version 5 seiner plattformübergreifenden Multimedia- und Streaming-Software für Windows-PCs und Macs veröffentlicht. Die deutsche Ausgabe folgt allerdings erst im Mai.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Apple hat gestern - nachdem die Software am vergangenen Wochenende bereits vorübergehend zum Download bereitlag - offiziell die Version 5.01 seiner plattformübergreifenden Multimedia- und Streaming-Software veröffentlicht. Das englischsprachige Installationsprogramm kann man von der Site des Herstellers in Versionen für Windows-PCs und Mac OS bis Version 9.x (Mac OS X wird bereits mit Quicktime 5 ausgeliefert) herunterladen, die lokalisierte deutsche Version folgt laut Hersteller im Mai. Die Software ist an sich kostenlos. Viele interessante Features sind allerdings erst nach einem Update auf die "Professional"-Variante zugänglich. Diese kostet (pro Betriebssystem!) knapp 60 Mark und wird durch Eingabe eines Registrierschlüssels freigeschaltet, den man im Apple Store online ordern kann. Die Schlüssel älterer Versionen funktionieren nur dann, wenn sie im Laufe der vergangenen sechs Monate erworben wurden; ansonsten ist eine Neuregistrierung fällig.

Quicktime 5 bietet eine ganze Reihe neuer Features. Zu den interessantesten dürften MPEG1-Wiedergabe, so genannte Media Skins ( vom Anbieter gestaltete individuelle Player-Oberflächen), voll räumliche Panoramen in Quicktime 3D ("Cubic VR"), ein verbesserter DV-Codec (Digital Video) sowie die Unterstützung von Macromedias "Flash"-Dateiformat gehören. Dafür fehlt plötzlich der in allen "Preview Releases" noch vorhandene und von Apple ob seiner superben Qualität gelobte Video-Codec Sorenson 3. Gleichzeitig kündigte die Jobs-Company das neue Release 3 ihres "Quicktime Streaming Server" an. Dieser bietet "Skip Protection", ein patentiertes Verfahren, um Aussetzer beim Empfang von Audio- und Video-Daten aus dem Internet zu verhindern. In Verbindung mit Mac OS X Server auf einem Power Mac G4 kann das Produkt laut Apple mehr als 3000 Videostreams gleichzeitig senden. Die kostenlose Open-Source-Version "Darwin Quicktime Streaming Server 3" unterstützt die

Betriebssysteme FreeBSD, Linux, Solaris, Windows NT und Windows 2000. Sie ist ab Mai zu haben.

Im Streaming-Markt trifft der Hersteller aus Cupertino auf harte Konkurrenz. Marktführer ist noch unumstritten Real Networks, das seinen "Real Player" ebenfalls in einer Basisversion kostenlos und als "Plus"-Ausführung für knapp 30 Dollar offeriert. Außerdem verdient die Company Geld mit zusätzlichem, exklusivem Content ("Gold Pass") sowie ihren Autorenwerkzeugen und Streaming-Servern. Mächtig auf Aufholjagd ist Microsoft mit seinem kostenlosen "Windows Media Player", der neben Streaming unter anderem auch das Brennen von Audio-CDs beherrscht und fester Bestandteil des kommenden "Windows XP" werden soll. Die Server-Komponenten gibt es in bekannter Microsoft-Manier auch kostenlos - Hauptsache, die Konkurrenz wird aus dem Markt gedrängt. Apple spielt im Streaming-Markt zurzeit die dritte Geige und kommt nach eigenen Angaben auf eine installierte Basis von

über 150 Millionen Nutzern.