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Apple und ATI haben Zoff

25.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kanadische Grafikkartenhersteller ATI hat derzeit ziemlichen Ärger mit Apple, einem seiner größten Kunden. Der Grund: ATI hatte zwei Tage vor Steve Jobs groß angelegter Produktankündigung auf der Macworld Expo in der vergangenen Woche eine Pressemitteilung verbreitet, in der bereits erste Details der streng geheim gehaltenen Novitäten enthüllt wurden. Unter anderem hatte es darin geheißen: "Es kommen ein iMac mit dem ´Rage 4XL´-Chip und zwei neue PowerMacs mit dem ´Rage 128 Pro´ und dem ´Radeon´." ATI-Sprecher Bruce Chadderton erklärte dazu, man habe die Informationen irrtümlich an "Business Wire" gegeben. Dafür übernehme man "die volle Verantwortung".

Apple beziehungsweise Steve Jobs höchstpersönlich hatte prompt reagiert und die geplante "Radeon"-Präsentation aus dem Keynote-Programm gestrichen. Alle vorgestellten Systeme waren lediglich mit dem bekannten Rage 128 bestückt. Unklar ist nun, ob ATIs neues Paradepferd (32 MB DDR-RAM, analoger und digitaler Ausgang, maximale Auflösung 1920 x 1440 Pixel) es überhaupt in die Apple-Systeme schafft. "Wir verhandeln noch", erklärte Chadderton. Jeder weitere Kommentar müsse nun von Apple kommen. Eine Unternehmenssprecherin in Cupertino wollte dazu bislang aber keine Stellungnahme abgeben.