Mac OS X 10.6

Apple tritt mit schlankem Schneeleoparden gegen Microsoft an

27.08.2009

Integration mit Exchange 2007 - mit Bordmitteln

Kurios ist die Tatsache, dass das neue Apple-Betriebssystem nun die Exchange-Systeme von Microsoft besser unterstützt als ein Windows 7 (ohne extra zu erwerbende Software). Exchange bildet in vielen Unternehmen und Organisationen das digitale Rückgrat der geschäftlichen Kommunikation. Das mit der Microsoft-Infrastruktur (allerdings nur der aktuellen Version Exchange 2007) nun kompatible "Mail" wird ohne Zusatzkosten mit Snow Leopard ausgeliefert werden und lässt sich ebenso wie der Kalender "iCal" und das Adressbuch von Mac OS X direkt an Exchange ankoppeln - auch wenn die Konfiguration in vielen Fällen komplexer sein wird, als Apple es verspricht. Windows 7 dagegen benötigt für die Kommunikation mit Exchange eine Software wie "Outlook", die nicht zum Betriebssystem gehört.

Unterschiedliche Ansätze verfolgen Apple und Microsoft bei der Positionierung ihrer Systeme auf dem Markt. Apple bietet letztlich nur eine Version von Snow Leopard für alle an. Nur bei der Preisgestaltung unterscheidet der kalifornische Computerbauer zwischen einer Aktualisierung vom Vorgängersystem Mac OS X 10.5 "Leopard" (29 Euro) und dem "Mac Box Set" für ältere Systeme für 169 Euro. Findige Tester - so auch Walt Mossberg vom "Wall Street Journal" - haben aber schon herausgefunden, dass die 29-Euro-DVD sich auch auf den älteren Systemen installieren lässt. Allerdings verstößt dieses Billig-Upgrade für Altsysteme gegen die Lizenzbedingungen.

Marktführer Microsoft hingegen offeriert Windows 7 hierzulande in fünf verschiedenen Editionen (Starter, Home Basis, Home Premium, Professional, Enterprise und Ultimate). In den USA sollen die Upgrade-Lizenzen zwischen 120 Dollar (Home Premium) und 200 Dollar (Ultimate) kosten, die Preise für Europa sind noch nicht bekannt. Kompliziert wird es insbesondere für die Kunden, die bislang ein System mit dem älteren System Windows XP einsetzen. Sie können nicht in einem Rutsch alle Einstellungen, installierten Programme und gespeicherten Daten übernehmen, sondern müssen die Festplatte ihres Rechners formatieren und das Windows-7-System komplett neu aufsetzen.

Kritisch bei Apple muss verfolgt werden, welche Software-Hersteller künftig das neue System unterstützen werden. So kündigte Adobe an, künftig nur noch sein aktuelles Kreativpaket "Creative Suite 4" (CS4) für Snow Leopard zu optimieren - nicht jedoch die weit verbreitete Vorgängerversion CS3. Laut verschiedenen Testberichten auch von Adobe selbst läuft aber auch das ältere Programmpaket auf Mac OS X 10.6. (dpa/tc)