Kooperationen mit 3Com und Northern Telecom:

Apple sucht Anschluß an IBM-Rechner

17.10.1986

SAN DIEGO (CWN) - Verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten zwischen IBM- und Macintosh-Rechnern sollen jetzt zwei neue Systeme aus dem Hause Apple ermöglichen, die zusammen mit Northern Telecom und 3Com entwickelt wurden,

Die beiden Programme erlauben die Datenübertragung von einem Macintosh zu den PBX-Anlagen Meridian SL- 1 und SL- 1 00 von Northern Telecom sowie zu weiteren angeschlossenen Computern. Um den Datentransfer zu rationalisieren, hat Apple die Log-on-Prozedur von Applelink automatisiert. In Kooperation mit der texanischen Palantir Software erstellen die Kalifornier gegenwärtig eine kundenorientierte Version des Palantir-Kommunikationsprogramms Intalk. Für 154 Dollar könne man ein eigenständig operierendes Übertragungspaket erwerben, erklärte ein Projektmanager der Strategic Alliance Group von Apple.

Der Apple-Mitarbeiter gab außerdem bekannt, daß die Dataviz Corp. ein Konvertierungsprogramm entwickele, um Macintosh-Dateien auch auf DOS-Betriebssystemen laufen zu lassen. Für Unternehmen, in denen sowohl Macintosh- als auch DOS-Systeme installiert sind, könnten Anwender von IBM PCs nun auf den Laserwriter von Apple zugreifen. Dem User der Desktop-Publishing-Software von Macintosh stünden dann DOS-Dateien zur Verfügung.

Ein gemeinsam mit 3Com entwickeltes Produkt präsentierte Apple auf der diesjährigen Hauptversammlung des Telecom-Unternehmens. Hierbei handelt es sich um eine Bereicherung des Netz-Betriebssystems Etherseries durch Managementfunktionen, wie Installierungsund Steuerungsfeatures. Bislang erlangte der Anwender nur über einen IBM PC Zugriff auf Etherseries; für 850 Dollar soll ab 1. Dezember '86 3Coms 3Server3 und die Etheiseries-Software den Macintosh und IBM PC über Appletalk und Ethernet verbinden.

Seine ursprünglichen Pläne, 3Server3 und Etherseries unter eigenem Namen zu vertreiben, verwarf Apple eigenen Angaben zufolge wieder. Da bei 3Com bereits Vertriebskanäle bestanden, könne das Unternehmen somit sogar Preissenkungen vornehmen, erklärte 3Com-President William Krause. Über die Auswirkungen, die die Kooperation mit 3Com auf die eigenen Entwicklungsbemühungen bei File-Servern habe, mochte sich beim amerikanischen Mikroproduzenten niemand äußern.