Aus alten iPhones

Apple recycelte 2015 eine Tonne Gold

15.04.2016
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Noch vor dem Earth Day nächste Woche veröffentlicht Apple seinen Umweltschutzbericht. Im Dokument finden sich äußerst interessante Angaben.

Auf der Keynote Ende März hat Apple etwas ganz Besonderes vorgestellt: Den Roboter Liam, der in 11 Sekunden ein iPhone in seine kleinste Bestandteile zerlegen kann. Den kleinen Roboter kann man entweder in Cupertino, am Hauptsitz von Apple bewundern, oder auch in den Niederlanden, wo Apple offensichtlich auch eine Recycling-Stelle betreibt. Apple nimmt seit Jahren die alten Geräte kostenlos entgegen. Was mit den aussortierten iPhones und iPads geschieht, hat Apple kurz in seinem Umweltschutzbericht skizziert.

Alleine 2015 hat das Unternehmen über die Rücknahme-Programme rund 40,8 Millionen Tonnen an Elektroschrott gesammelt. Für Apple waren die herkömmlichen Recycling-Methoden wie Schreddern nicht effektiv genug, daraus ist eben Liam entstanden. Mit dessen Hilfe konnte die Firma aus rund 40 Mio. Tonnen Schrott dann 27,8 Mio. Tonnen an Rohstoffen zurückgewinnen. Darunter drei Tonnen Silber und rund eine Tonne Gold.

Auch bei den erneuerbaren Energien baut Apple weiter aus: Nach Angaben des Berichtes werden 93% aller Firmen-Gebäude, Apple Stores und Datenzentren durch die Energie der Sonne, des Windes, des Wasser oder einer Kombination daraus betrieben. Apple Deutschland ist beispielsweise komplett grün, die Stores sowie die Firmenzentrale verbrauchen nur noch Strom aus regenerativen Quellen.

Neben China, wo der iPhone-Hersteller große Solaranlagen baut, kommt dieses Jahr ein neues Land hinzu: In der Mongolei soll ein Solarprojekt mit 170 Megawatt Stärke entstehen. Auch der neue Apple Campus 2, der nächstes Jahr bezugsfertig ist, soll komplett durch erneuerbare Energien betrieben werden. Mehr noch, das Unternehmen schließt die eigenen Solaranlagen an das bundesweite Energienetz in Kalifornien an, im Fall eines Blackouts kann die Infrastruktur jedoch wie ein Mikro-Netz funktionieren und so den Campus unabhängig von dem restlichen Netz mit Energie versorgen.

Der neue Store in Dubai hat eingepflanzte Bäume für besseres Mikroklima.
Der neue Store in Dubai hat eingepflanzte Bäume für besseres Mikroklima.

Apple beteuert ständig, an den eigenen CO2-Emissionen zu arbeiten. 2015 hat das Unternehmen jedoch 38.400 Kilotonnen an CO2 emittiert. Der Löwenanteil darin gehört der Produktion. Verglichen mit den offiziellen Angaben der Europäischen Kommission (für 2014) verursacht Apple CO2-Emissionen wie ein mittelgroßes europäisches Land (Dänemark - 40.030 Kilotonnen CO2, Slowakei - 34.684 Kilotonnen an CO2). (Macwelt.de)