Walt Mossberg

"Apple muss für eigene Apps nachsitzen"

04.02.2016
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Nicht nur iTunes für den Mac missfällt Walt Mossberg, auch Mail, Fotos und vor allem iCloud haben für ihn keine hohe Qualität mehr.
Foto: Apple

Immer, wenn "unser Freund Walt" Mossberg negativ über Apple schrieb, läuteten bei Steve Jobs die Alarmglocken. Ob Tim Cook ähnlich panisch auf die jüngsten Einlassungen des Journalisten reagiert, ist nicht überliefert. Aber vielleicht sollte sich Cook die Suada des Apple-Experten auf Re/code ernst nehmen, denn er stimmt in Chor Unzufriedener ein. Mossberg äußert in einem Beitrag seinen Unmut über die Apps, die Apple selbst für iOS und OS X bereit stellt. Diese benötigten dringend eine Überarbeitung, Mossberg hat das Gefühl, Apple würde sich nicht mehr ausreichend um das Kerngeschäft kümmern und stattdessen sich auf Produktvisionen wie die Apple Watch und das Apple Car konzentrieren. Apples Software habe in den letzten Jahren einen schleichenden Qualitätsverlust erlitten, immer öfter biete die Konkurrenz bessere Programme für einen bestimmten Zweck. Vor allem kritisiert Mossberg iTunes, Mail, Fotos und Apples iCloud.

Konkret kritisiert Mossberg bei iTunes den Wildwuchs, der sich mit Apple Music noch verstärkt hat und zunehmend die Fehleranfälligkeit der Jukeboxsoftware. (Lesen Sie auch: iCloud-Musikmediathek verwechselt Metadaten der Lieder.) Apple Mail arbeitet vor allem mit Gmail-Konten nach Mossbergs Geschmack zu langsam, Apple habe es zudem in den letzten Jahren versäumt, sich von zahlreichen coolen Mail-Apps für OS X und iOS inspirieren zu lassen. Bei Fotos für OS X stört ihn eine mangelnde Geschwindigkeit auf dem Mac, hat man die iCloud-Fotomediathek eingeschaltet. Zudem arbeite die Synchronisation nur schlecht. Generell habe Apple Probleme mit seinen Cloud-Services, meint Mossberg. All diese Probleme seien aber lösbar. (Macwelt/mb)