SEC ermittelt wegen Informationspolitik

Apple meldet in der Krise ein Rekordquartal

21.01.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Apple hat nach Schluss der US-Börsen seine mit Spannung erwarteten Zahlen zum ersten Fiskalquartal bekanntgegeben.

Im zurückliegenden Quartal erzielte Apple einen Umsatz von 10,17 Milliarden Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,61 Milliarden Dollar oder 1,78 Dollar pro Aktie. Im Vorjahresquartal wurde ein Umsatz von 9,6 Milliarden Dollar beziehungsweise ein Reingewinn von 1,58 Milliarden Dollar oder 1,76 Dollar pro Aktie erzielt. Die Bruttogewinnspanne lag mit 34,7 Prozent exakt auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Der Nicht-US-Anteil am Umsatz betrug in diesem Quartal 46 Prozent (Vorjahreszeit 45 Prozent).

Apple hat im ersten Quartal des Fiskaljahres 2009 2.524.000 Rechner ausgeliefert, das sind neun Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal (hier profitierte das Unternehmen unter anderem von seinem erneuerten Notebook-Lineup). 22.727.000 iPods gingen im zurückliegenden Quartal über den Ladentisch, das entspricht drei Prozent Absatzwachstum im Vergleich zum Q1/2008. Im aktuell abgeschlossenen Quartal wurden zudem 4.363.000 iPhones verkauft (plus 88 Prozent).

"Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind wir unglaublich stolz, den höchsten Quartalsumsatz und -gewinn der Apple-Geschichte erreicht zu haben - wir haben erstmals in einem Quartal mehr als zehn Milliarden Dollar umgesetzt", kommentierte CEO Steve Jobs, den COO Tim Cook voraussichtlich bis zum Sommer vertritt.

"Unsere herausragenden Ergebnisse haben im Laufe des Quartals 3,6 Milliarden Dollar Cash generiert", ergänzte Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer. "Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2009 erwarten wir 7,6 bis acht Milliarden Dollar Umsatz sowie 90 Cent bis einen Dollar Gewinn je verwässerter Aktie."

Unterdessen berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider, die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) habe eine Ermittlung gegen Apple eingeleitet wegen der zögerlichen Bekanntgabe der Verschlechterung des Gesundheitszustands von CEO Steve Jobs. Diese hatte Apple erst am 14. Januar öffentlich gemacht. Nur eine Woche zuvor war noch verlautbart worden, Jobs leide lediglich an einer "Hormonstörung", aufgrund derer er an Gewicht verliere.

Update (08:43 Uhr): Trotz der Gerüchte um die SEC Ermittlung und der - wieder einmal - sehr vorsichtigen Prognose von CFO Oppenheimer konnten die Apple-Ergebnisse die Anleger voll überzeugen. Im nachbörslichen Handel legte die Apple-Aktie um zehn Prozent zu. Sie hatte allerdings zuvor auch auf einem Zweijahrestief notiert.