Apple macht Mac fit gegen OS2

09.06.1989

SAN JOSE (IDG) - Apple will das Macintosh-Betriebssystem dem Stand der Technik anpassen: Virtuelle Adressierung, volle 32-Bit-Adressierung und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Anwendungen sollen die Position des Macintosh gegenüber OS/2-Maschinen verbessern.

Weiter wird die neue Systemsoftware, vorläufige Bezeichnung System 7.0, die Einbindung eines Datenbankmanagers für den Anschluß an Host-Datenbanken auf Betriebssystemebene erlauben. Damit ließe sich Software in der SQL-Abfragesprache CL/1 nutzen.

Außerdem plant Apple einen Schwung neuer Grafikprogramme. Darunter sollen sich auch Routinen für die skalierbare Darstellung von Schriften, ein Layout Manager und eine 32-Bit-Farbversion des Grafikprogrammes Quickdraw befinden. Diese grafikbezogenen Eigenschaften der neuen Software sind nach Ansicht von Experten dazu geeignet, in der Macintosh-Welt Postscript als Seitenbeschreibungssprache überflüssig zu machen und dem Programmierer eine einheitliche Befehlsstruktur für die Ausgabe per Drucker und per Bildschirm zu bieten.

Die neue Software wird allerdings nicht auf allen Macintosh-Maschinen laufen: Voraussetzung für die virtuelle Adressierung ist ein Speicherverwaltungsbaustein (PMMU) in der Hardware der Maschine; außerdem muß der Prozessor über eine Adressbreite von 32 Bit verfügen, was bei den mit dem Prozessor 68000 ausgestatteten Typen nicht der Fall ist.

Das System 7.0 soll im Herbst in die Beta-Testphase gehen. Über die Preisgestaltung war noch nichts zu erfahren.