Notebook

Apple MacBook Pro 13 im Test

30.05.2011
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Neuer Prozessor, neue Schnittstelle: Apple hat das Macbook Pro 13 aufgefrischt. Im Test zeigte das Notebook bekannte Stärken – und überraschende Schwächen.

Im neuen Macbook Pro 13 sitzt der Dual-Core-Prozessor Core i7-2620M aus Intels aktueller Sandy-Bridge-Familie. Der eingebaute Chipsatz ist fehlerbereinigt: Das Macbook Pro 13 ist daher nicht vom Bug im SATA-Controller betroffen, wegen dem Intel die ersten Sandy-Bridge-Chipsätze einstampfen musste.

Neue Schnittstelle: Thunderbolt

Interessanter als der neue Prozessor ist beim Macbook Pro 13 eine kleine Buchse auf der linken Gehäuseseite: Die neuen Macbook-Pro-Modelle sind die ersten Notebooks mit Thunderbolt-Anschluss. Apple kennzeichnet diese Schnittstelle mit einem Blitz-Symbol. Thunderbolt ist ein von Intel unter dem Codenamen „Light Peak“ entwickelter Anschluss für Peripheriegeräte: Thunderbolt überträgt bis zu 10 GBit/s – das wäre theoretisch doppelt so schnell wie USB 3.0. Diese Technik könnte künftig der Universalanschluss an Notebooks werden: Da sie auf PCI-Express basiert, lassen sich nicht nur Peripheriegeräte wie externe Festplatten anschließen. Auch Netzwerkgeräte kann man dadurch mit dem Notebook verbinden. Allerdings gibt es noch keine externen Thunderbolt-Geräte. Ans Macbook Pro 13 kann man derzeit per Thunderbolt einen externen Monitor mit Mini-Displayport direkt anschließen oder per Adapter einen Bildschirm mit Standard-Displayport, HDMI, DVI oder VGA.

Ordentliche 3D-Leistung trotz integriertem Grafikchip

Um das Macbook Pro 13 mit anderen Notebooks aus dem PC-WELT-Testlabor vergleichen zu können, wurde der Test übrigens unter Windows 7 Home Premium 64 Bit durchgeführt. Den Test mit dem ab Werk installieren Mac OS X lesen Sie bei der Macwelt. Anders als die größeren Macbook-Pro-Modelle fror das Macbook Pro 13 übrigens bei besonders rechenintensiven Aufgaben nicht ein – dieses Verhalten hatten das Macbook Pro 15 und 17 im Macwelt-Test gezeigt. Wahrscheinlich lag dies daran, dass das kleinste Macbook Pro keine zusätzliche Grafikkarte besitzt, sondern die im Prozessor integrierte Grafikeinheit Intel HD Graphics 3000 nutzt.

Für anspruchsvolle Spiele in maximaler Auflösung war die Sandy-Bridge-Grafik im Test nicht schnell genug: Bei Far Cry 2 im DX9-Modus beispielsweise schaffte sie nur 22 Bilder pro Sekunde. Doch ältere oder weniger effektintensive Spiele bereiteten ihr keine Probleme: Mit einer Einsteiger- oder Mittelklasse-Grafikkarte wie der ATI Radeon Mobility 5470 hält sie locker mit. Bei Multimedia-Programmen gehörte das Macbook Pro 13 zu den schnellsten Notebooks. Viel flotter als ein Notebook mit einem schnellen Core-i5-Prozessor war es allerdings auch nicht: Nur bei besonders CPU-intensiven Aufgaben konnte sich das Sandy-Bridge-Macbook absetzen. Wie bei älteren Macbooks fiel im Test auch beim aktuellen Macbook Pro 13 die verhältnismäßig schwache Leistung bei Büro-Software unter Windows auf.

Der Bildschirm ist top

Bei Verarbeitung und Bildschirmqualität war das aktuelle Macbook Pro 13 dagegen den meisten Windows-Notebooks deutlich überlegen: Das wertige Aluminium-Gehäuse knarzte und quietschte nicht. Allerdings ist das Apple Macbook Pro 13 mit 2,06 Kilogramm Gewicht schwerer als andere 13-Zoll-Notebooks. Der 13,3 Zoll große Bildschirm zeigt 1280 x 800 Bildpunkte: Apple bleibt also beim 16:10-Seitenverhältnis, während die meisten aktuellen Notebooks auf einen 16:9-Bildschirm setzen. Die Bildqualität des Macbook-Displays war Spitzenklasse: Es strahlte knapp 300 cd/m2 hell und zeigte einen beeindruckenden Kontrast. Einziges Manko: Bildschirm und Display-Rahmen spiegeln deutlich.

Auch im Akkubetrieb pfeilschnell

Im Akku-Test hielt das Macbook Pro 13 fast fünf Stunden durch: Das ist für ein 13-Zoll-Notebook nicht überragend, ebenso wie der Stromverbrauch von rund 12 Watt im Akkubetrieb. Allerdings arbeitete das Macbook Pro 13 auch ohne Netzstrom extrem schnell: Sie können also mit dem Apple-Laptop abseits der Steckdose mehr erledigen als mit anderen Notebooks, die länger durchhalten, aber langsamer sind.

Laut und heiß: Die Schwächen des Macbook Pro 13

Den positiven Test-Eindruck des Macbook Pro 13 trübten zwei Patzer: Unter hoher Last drehte der Lüfter sehr laut auf. Die Messungen ergaben 1,8 Sone, was man nicht nur in leiser Umgebung hören kann. Außerdem störte, dass der Lüfter – anders als bei früheren Macbooks – bereits sehr schnell nach Lastbeginn einsetzte. Außerdem heizte sich die Unterseite des Notebook-Gehäuses spürbar auf: Im Last-Test waren über 46 Grad messbar. Zum Arbeiten sollte man das Macbook Pro 13 nicht auf den Oberschenkeln abstellen.