Analysten loben Rackmount-System Xserve

Apple liefert Hardware für Mac OS X Server

24.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Mit Mac OS X Server hat Apple seit geraumer Zeit ein veritables Server-Betriebssystem im Angebot. Nun bietet der Hersteller mit dem neuen Rackmount-Server "Xserve" endlich auch die passende Hardware in dem zwischen Unix/Linux- und Windows-Anbietern heiß umkämpften Marktsegment an.

Der Xserve lässt sich mit ein oder zwei 1 Gigahertz schnellen Power-PC-G4-Prozessoren bestücken, die jeweils durch 2 MB DDR-L3-Cache unterstützt werden. Der Arbeitsspeicher ist auf maximal 2 GB aufrüstbar. Die interne Plattenkapazität beträgt maximal 480 GB in Gestalt von vier im laufenden Betrieb austauschbaren ATA-100-Platten, dazu gibt es eine Lizenz von Mac OS X Server mit unbeschränktem Client-Zugriff.

Für Erweiterungen sind drei PCI-Slots vorgesehen, davon zwei mit 64 Bit/66 Megahertz. Mit der Außenwelt kommuniziert die Maschine über drei Firewire-Anschlüsse, zwei USB- und einen seriellen Port sowie zwei Gigabit-Ethernet-Adapter, ein weiterer optischer ist optional. Externe Peripherie kann auf Wunsch über eine Ultra3-SCSI-Karte angebunden werden. RAID Mirroring/ Striping wird via Software unterstützt. Das Ganze steckt in einem Gehäuse mit 1U (4,4 Zentimeter) Höhe. Zwei Konfigurationen sind standardmäßig zu haben - eine Einprozessormaschine mit 256 MB Hauptspeicher für 4175 Euro (3999 Dollar) und ein Dualprozessor-System mit 512 MB für 5557 Euro (4999 Dollar).

"Ernst zu nehmender Server"

Mit dem Produkt stößt Apple laut Peter Glaskowsky vom "Microprocessor Report" in ein andere Kategorie vor. "Das ist ganz was anderes als Apples bisherige Server. Der Xserve ist ein ernst zu nehmender Server", bescheinigt der Experte. Preislich kann es der Server mit der Konkurrenz aufnehmen. Einprozessor-Filer gleicher Kapazität von Quantum oder Dell kosten zwischen 4000 und 4300 Dollar; ein "x330" von IBM mit 1 GB Arbeisspeicher, zwei 1,4-Gigahertz-Pentium III und zwei 160-GB-SCSI-Platten schlägt mit knapp 4800 Dollar zu Buche. "Sieht aus, als hätten sie ihre Hausaufgaben gemacht", kommentiert IDC-Analystin Jean Bozman die neue Apple-Maschine.

Neben dem Betriebssystem gehören der "Quicktime Streaming Server", der hauseigenen Application Server "Web Objects" und zahlreiche Open-Source-Produkte wie Apache, Samba, PHP, MySQL und Tomcat zum Software-Lieferumfang. Die Unterstützung verschiedenster Protokolle wie AFP über TCP/IP, SMB/CIFS, NFS und FTP soll die Integration in Mac-, Unix- und Windows-Netze ermöglichen. Ferner haben die Apple-Entwickler auch passende Administrations-Tools parat: "Server Admin" ermöglicht die Einrichtung und Verwaltung aller wichtigen Dienste, der "Server Monitor" dient der Remote-Überwachung einer oder mehrerer Maschinen; seine Status-Reports lassen sich auch über mobile Endgeräte wie Handy, Pager, PDA sowie per E-Mail abfragen.

Die Xserve-Server sind laut Hersteller ab Juni erhältlich. Demonstriert hat der Hersteller außerdem bereits ein passendes Raid-Speichersubsystem mit 2 GB-Fibre-Channel-Technik und 14 Platten im 5,25-Zoll-Formfaktor mit einer Gesamtkapazität von 1,68 TB. Dieses "Xserve Raid" soll im Laufe des Jahres auf den Markt kommen. (tc)