Weltrekord beim Gewinn

Apple hält trotz iPhone-Abschwächung an Hochpreisstrategie fest

27.01.2016
Viele Android-User wechseln zum iPhone. das zumindest behauptet Apple.
Viele Android-User wechseln zum iPhone. das zumindest behauptet Apple.

Außerdem sei man bei Apple "überwältigt" gewesen von der Zahl wechselwilliger Nutzer des konkurrierenden Google-Betriebssystems Android, erklärte Cook wieder einmal ohne konkrete Zahlen. Und betonte, dass unter den weltweiten iPhone-Nutzern 60 Prozent noch immer ältere Geräte aus der Zeit vor den größeren 6er-Modellen hätten - also es die Aussicht auf ein großes Austausch-Geschäft gebe.

Cooks Botschaft an die Börsianer, die die Aktie in den vergangenen sechs Monaten angesichts der Wachstumssorgen um ein Fünftel fallen ließen: Apple denkt langfristig und wird sich auch durch schwächere Quartale nicht davon abbringen lassen. Cooks Position stützt, dass der durchschnittliche Verkaufspreis eines iPhones nicht nachgibt und zuletzt leicht auf 691 Dollar stieg. Branchenweit kostet ein Smartphone nach Schätzungen von Marktforschern im Schnitt etwas über 200 Dollar. Der Unterschied erklärt Apples riesige Profite.

Geldsorgen? Nun wirklich nicht!

Von Geldsorgen ist Apple damit so weit entfernt wie kaum ein anderes Unternehmen: Der Konzern sitzt auf einem Polster von 216 Milliarden Dollar. Und jedes Quartal kommen neue Milliarden hinzu. Allein die 18,4 Milliarden Dollar Gewinn im vergangenen Quartal waren wieder ein Weltrekord. Die Börse will trotzdem neue Erlösquellen neben dem iPhone sehen. Finanzchef Luca Maestri lenkte in dieser Situation die Aufmerksamkeit auf das wachsende Service-Geschäft unter anderem mit dem Musikdienst Apple Music und dem Bezahlverfahren Apple Pay.

Apple-Watch-Bilanz unklar

Dazu, wie sich die Apple Watch und das frische Apple TV genau als neue Erlösbringer schlagen, machte der Konzern weiterhin keine konkreten Angaben. Es blieb bei der Informationen, dass der Umsatz in der Rubrik "Andere Produkte", in der sie mit den iPod-Playern und den zugekauften Beats-Kopfhörern zusammengerührt werden, um 62 Prozent auf 4,35 Milliarden Dollar zulegte.

Die fortlaufenden Gerüchte über Apples Pläne im Autogeschäft spielten in der Telefonkonferenz am Dienstag keine Rolle. Aber Cook äußerte sich ungewöhnlich positiv über die Virtual-Reality-Technologie, bei der man mit speziellen Brillen in virtuelle Welten eintauchen kann. "Ich denke nicht, dass VR in einer Nische spielt. Das ist wirklich cool und hat einige interessante Auswirkungen", sagte der Apple-Chef. Passend dazu wurde jüngst bekannt, dass Apple nach Firmenzukäufen auch den renommierten VR-Experten Doug Bowman engagierte. (dpa/hv)