Apple greift Blackberry an

03.10.2008
Das neue iPhone-Betriebssystem soll Geschäftskunden locken.

Noch ist das kanadische Unternehmen RIM mit seinem Blackberry der Platzhirsch unter den Smartphones. Nach Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens Canalys hält das Gerät in den USA unter den Smartphones einen Marktanteil von 41 Prozent. Den zweiten Platz konnte Apple im vierten Quartal 2007 bereits mit einem Anteil von 28 Prozent erobern. Will Apple-Boss Steve Jobs jedoch sein selbst gestecktes Ziel von zehn Millionen verkauften iPhones im Jahr 2008 erreichen, so braucht die Company neben betuchten Privatanwendern neue Käuferschichten. Hierzu will Apple ab Juni im Blackberry-Revier der Firmenkunden wildern.

Mitte des Jahres soll das neue Betriebssystem iPhone 2.0 fertig sein. Seine wichtigste Neuerung ist die Unterstützung von Push-Mails, also genau dem Feature, mit dem RIM bislang bei den Managern punkten konnte. Um die mobile E-Mail-Zustellung zu realisieren, nimmt Apple sogar Technologie vom Erzrivalen Microsoft - der Konzern will mit dem Betriebssystem Windows Mobile selber ein Stück vom Smartphone-Kuchen - in Lizenz. Die Anbindung an die weit verbreiteten Exchange-Umgebungen zum Abgleich von Mails, Adressen und Terminen soll über Microsofts Activesync erfolgen. Unterwegs erleichtern zudem neue VPN-Clients, etwa Ciscos IPsec-Software, den Zugriff auf das Unternehmensnetz. Dank WPA2, verbunden mit 802.1x-Authentifizierung, genügt das iPhone laut Apple künftig auch in WLANs den Sicherheitsanforderungen von Unternehmen. Gestohlene oder verlorene iPhones kann ein IT-Manager mit dem neuen Betriebssystem auch aus der Ferne löschen.

Um endlich eine nennenswerte Zahl an Programmen von Drittherstellern vorweisen zu können, hat Apple ein Software Developer Kit (SDK) vorgestellt. Zwar können Entwickler das SDK kostenlos von der Apple-Homepage herunterladen, dafür nimmt das Unternehmen die Programmierer bei der Vermarktung an die Kandare. Ihre Entwicklungen dürfen sie nur über Apples Online-Plattform iTunes vermarkten, wofür die Company 30 Prozent Provision kassiert. (hi)