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Apple, Google und Napster wegen Patentverletzung angeklagt

03.01.2007
Die US-Firma Intertainer verklagt Apple, Google und Napster wegen Verletzung eines Patents, das die kommerzielle Verteilung von Audio- und Videoinhalten über das Internet zum Inhalt hat.

Als Jonathan Taplin 1997 auf einem Kongress der Kabelindustrie die These vertrat, dass in Zukunft alle Filme über das Internet verteilt würden, erntete er Gelächter. Taplin hatte 1996 zusammen mit zwei Hollywood-Unterhaltungsspezialisten die Video-on-Demand-Firma Intertainer gegründet. Das junge Unternehmen entwickelte eine Technik, mit der Filme über Kabelnetze und Telefonleitungen transportiert und auf PCs und TV-Geräten abgespielt werden konnten. Insgesamt erhielt Intertainer neun US-Patente, darunter eines, das die Verwaltung und Verteilung digitaler Medien von unterschiedlichen Lieferanten zum Inhalt hat. Die Startup-Company erhielt Geld namhafter Investoren wie Intel, Microsoft, Sony, NBC und Comcast.

Bis 2002 lief für Intertainer alles nach Wunsch: Die Company konnte 125.000 Internet- und 35.000 TV-Abonnenten gewinnen. Im Herbst 2002 stellte das Unternehmen allerdings seine Dienste ein und strengte ein Gerichtsverfahren gegen einige der Finanziers vom Wettbewerber Movielink an. Movielink wurde von fünf Hollywood-Studios unter stützt, darunter Sony, Universal und Warner Brothers. Taplin erklärte damals, die Studios benutzten Movielink dazu, um seine Firma auszuhebeln. Allerdings wurde 2004 ein Antitrustverfahren des amerikanischen Justizministeriums gegen Movielink fallen gelassen. Die Studios beendeten den Rechtsstreit im vergangnen März durch Zahlung einer nicht genannten Summe. Taplin erklärte jetzt gegenüber der "New York Times", dass er sich von nun an der Verfolgung der Patentrechtsverletzungen widmen werde.

Intertainer-Anwalt Theodore Stevenson begründete die Anklage gegen Apple, Google und Napster damit, dass diese Firmen im Markt der digitalen Downloads als führend geltend. Konkrete Summen, die Intertainer einklagen will, sind nicht bekannt. Die drei beschuldigten Unternehmen wollten sich auch nicht zu den Vorwürfen äußern. (kk)