Tim Cook

Apple-Chef distanziert sich vom Datensammeln

16.09.2014
Auf dem Höhepunkt des NSA-Skandals kam immer wieder der Vorwurf auf, die US-Geheimdienste hätten direkten Zugriff auf Daten bei Internet-Firmen wie Apple. "Nichts davon ist wahr", bekräftigte Apple-Chef Tim Cook. Das Unternehmen würde dies nie zulassen.

Apple-Chef Tim Cook hat den Nutzern versprochen, möglichst wenig Informationen über sie zu speichern. "Wenn wir einen neuen Dienst entwerfen, versuchen wir, keine Daten zu sammeln", sagte Cook in einem TV-Interview. Apple mache sein Geld mit dem Verkauf von Geräten. "Unser Geschäft beruht nicht darauf, Informationen über Sie zu haben. Sie sind nicht unser Produkt", sagte Cook an die Adresse der Kunden.

Das gelte auch für die Kreditkarten-Daten bei neuen Bezahldienst Apple Pay: "Wir wollen sie nicht." Apple speichert für das System nur einen Code für eine Bankkarte, aus dem ihre Daten nicht wiederhergestellt werden können.

Zugleich platzierte Cook in dem am Montag ausgestrahlten Gespräch mit dem TV-Journalisten Charlie Rose einen Seitenhieb gegen Rivalen wie Google, ohne diese beim Namen zu nennen. Nutzer sollten sich immer fragen, wie ein Unternehmen sein Geld verdiene. "Folgen Sie der Spur des Geldes. Und wenn sie das Geld vor allem machen, indem sie Brocken persönlicher Daten sammeln, denke ich, dass Sie (die Nutzer) ein Recht haben, besorgt zu sein."

Keine NSA-Backdoors bei Apple

Cook bekräftigte, Gerüchte über Hintertüren für Geheimdienste bei Apple seien unwahr. "Wir würden das nie zulassen. Die müssten uns dafür schon in einem Karton aus dem Gebäude bringen." Apple horte keine "Schatztruhe" von Daten für die NSA und andere Geheimdienste. So seien die Kurznachrichten im Chatdienst iMessage verschlüsselt, und der Konzern habe dazu keinen Zugang. Auch wenn die Regierung sie lesen wollte, könne Apple sie nicht aushändigen, sagte Cook.

Die Datensicherheit bei Apple war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, als Nacktfotos von Prominenten im Internet veröffentlicht wurden. Der Konzern räumte ein, dass zumindest ein Teil der Bilder aus Apple-Profilen entwendet worden sei. Die Angreifer hätten aber lediglich den Passwort-Schutz einzelner Nutzer ausgehebelt oder die Kennwörter mit Phishing-Aktionen ausspioniert, nicht aber die Apple-Systeme geknackt, teilte das Unternehmen mit. (dpa/sh)