Cloud-Musikdienst

Apple bringt iTunes Match nach Europa

16.12.2011
Apples Internet-Musikdienst iTunes Match, mit dem sich Songs online speichern und abrufen lassen, ist jetzt auch in Europa verfügbar.

Einen Monat nach dem Start in den USA wurde das Angebot in der Nacht zum Freitag auch für Nutzer der Apple-Plattform in Deutschland freigeschaltet. Die Nutzung des Dienstes kostet hierzulande knapp 25 Euro, in den USA sind es 25 Dollar.

Um den Dienst in Deutschland überhaupt anbieten zu können, musste Apple zuvor eine Einigung mit der Musikverwertungsgesellschaft GEMA erzielen. "Wir haben kurzfristig einen Vertrag geschlossen, der zunächst auf ein Jahr befristet ist", sagte ein GEMA-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Damit könne der "sehr innovative Dienst" von Apple auf einer sicheren Rechtsgrundlage starten. Apple zahle in dieser Zeit eine Pauschale. "Wir wollen aber auch sehen, wie der Dienst genau genutzt wird und wie er sich in Deutschland entwickelt."

Der Wettbewerb der Online-Anbieter bei Musik aus dem Netz hatte sich zuletzt deutlich verschärft. Auch Google und Amazon lassen inzwischen Musik aus dem Netz für ihre Kunden in den USA abspielen. Im Gegensatz zu Apple haben Google und Amazon in Deutschland keine Vereinbarung mit der Gema. Apple will bei iTunes Match damit punkten, dass man im Gegensatz zur Konkurrenz die eigene Kollektion in den meisten Fällen nicht erst langwierig hochladen muss.

Die Match-Software greift bei einem Abgleich automatisch auf die Millionen Titel zurück, die zum Angebot von Apples iTunes-Shop gehören. Tatsächlich hochgeladen werden nur die Songs, die Apple nicht auf seinen Servern hat. Für den Dienst erweiterte Apple speziell seine Verträge mit der Musikindustrie. Match ist Teil von Apples iCloud-Angebot, mit dem Inhalte nahtlos über das Netz zwischen verschiedenen Geräten synchronisiert werden.

Apple ist mit seiner iTunes-Plattform der weltgrößte Musikverkäufer. Allerdings gibt es immer wieder neue Rivalen wie etwa Spotify, Pandora, Deezer oder Simfy, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Erst vor wenigen Tagen startete mit Rara.com der nächste Konkurrent. (dpa/tc)