Appell an Open-Source-Entwickler: Vergesst europäische Wurzeln nicht

05.07.2006
Matt Asay, Organisator der Open Source Business Conference, hat europäische Anbieter von Open-Source-Software dazu aufgefordert, dem Lockruf des US-Marktes zu widerstehen und in Europa zu bleiben.
Matt Asay bloggt auch für unsere Schwesterzeitschrift "Infoworld".
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"Die Europäer sollten ihre Vorreiterrolle in Sachen Open Source unterstreichen", sagte der OSBC-Direktor auf der Veranstaltung. Asay war früher für die Open-Source-Strategie von Novell verantwortlich und ist heute hauptamtlich Vice President für Business Development bei der Alfresco Software Inc., einem Anbieter quelloffener Software für das Enterprise Content Management. Er forderte einem Bericht des Informationsdienstes "Computerwire" zufolge die Zuhörer auf, sich zu ihren europäischen Wurzeln zu bekennen und nicht in die USA überzusiedeln. "Es gibt keine Kunden im Silicon Valley, nur Anbieter", sagte Asay. Für den Open-Source-Prozess sei der Standort der Entwickler angesichts der fortgeschrittenen Vernetzung völlig unerheblich.

In seinem Blog kritisiert Asay die Macht der Investoren, die an Open-Source-Gründungen verdienen wollten. In den Projekten gebe es häufig eine ethische Grundhaltung, die ihren Ursprung in den sozialen Demokratien Europas habe. Diese fände sich nicht mehr notwendigerweise in den Unternehmen, die mit viel Risikokapital zum kommerziellen Erfolg geführt werden sollen. "Venture Capitalists sollten aufhören darauf zu bestehen, dass sich ihre Portfolio-Unternehmen im Silicon Valley ansiedeln", so Asay weiter.