US-Minianbieter gründet deutsche Vertriebstochter:

Apollo-Landung Frankfurt vorbereitet

06.05.1983

FRANKFURT (CW) - Der amerikanische Minicomputeranbieter Apollo Inc. stellte jetzt in Frankfurt seine im Februar gegründete Deutschland-Tochter, die Domain Computer GmbH, vor. Das von Ex-Digital-Equipment-Manager Werner Brockhagen geleitete Unternehmen soll hierzulande 32-Bit-Systeme im Bereich Engineering, Forschung und Entwicklung vertreiben.

Die Übertragung des Namens Apollo war nicht möglich, da er in der Bundesrepublik bereits belegt ist. Für das laufende Jahr rechnet sich Geschäftsführer Brockhagen einen Umsatz von 2,5 bis drei Millionen Mark aus, für die folgenden drei Jahre jeweils eine Verdoppelung, so daß 1985 auf jeden Fall zehn Millionen überschritten würden, aber 15 Millionen seien das Ziel.

Im Vordergrund der Domain-Produktpallette steht ein Computernetzwerk, das aus einem Knoten oder mehreren hundert Knoten bestehen kann. Jeder Knoten für sich ist ein 32-Bit-Rechner mit bis zu 3,5 MB Hauptspeicher, integriertem, hochauflösendem Bildschirm sowie Sichtfenstergrafik (Windowing). Die Systemkomponenten sind in der ganzen Welt zusammengekauft, so kommen Speicher und Colour-Display aus Japan, Schwarzweiß-Display aus Kanada, Mouse aus der Schweiz und das Netzteil aus der Bundesrepublik. Apollo-Vizepräsident Bob Bishop gibt nicht soviel auf eigene Entwicklungen. Bishop: "Wir leiden nicht unter dem NIH-Syndrom." NIH ("Not invented here") steht - so Bishop - für die protektionistische Praxis vieler Politiker und Geschäftsleute, inländischen Produkten den Vorzug zu geben, auch wenn ausländische besser sind.