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Apax interessiert sich für M-Net und Netcologne

16.08.2006
Der Finanzinvestor Apax will auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt zukaufen.

"Die Branche ist noch stark fragmentiert in Mobilfunker, Festnetzanbieter und Wiederverkäufer wie AOL. Das bedeutet, dass eine große Bandbreite von Deals und Varianten möglich ist", sagte Torsten Krumm, Telekomexperte von Apax, dem "Handelsblatt". Derzeit interessiere sich Apax vor allem für die beiden Stadtnetz-Betreiber M-Net in München und Netcologne in Köln.

"Netcologne und M-Net stehen ganz oben auf unserer Wunschliste", sagte Krumm. Die beiden Stadtnetzbetreiber würden das Portfolio von Apax gut ergänzen: Der Finanzinvestor hatte im vergangenen Jahr das deutsche Netz des niederländischen Festnetzbetreibers Versatel übernommen und es mit dem Netz des bereits zuvor erworbenen Anbieters Tropolys zusammengelegt.

Schnelle Internet-Anschlüsse

Derzeit kann Versatel laut "Handelsblatt" 20 Prozent der deutschen Haushalte mit Telefon- und schnellen Internetanschlüssen erreichen. Apax wolle die Reichweite aber bis Mitte nächsten Jahres durch organisches Wachstum auf 30 Prozent ausweiten, hieß es weiter. Damit sich der kostspielige Netzausbau rechnet, will der Finanzinvestor zuvor Kunden kaufen. Krumm sagte: "Wir wollen Wiederverkäufer von Festnetzanschlüssen übernehmen, deren Kunden über unser Netz verteilt sind. Dann bauen wir das Netz gezielt da aus, wo wir über die nötige Menge an Kunden verfügen." Zu den Wiederverkäufern in Deutschland gehören AOL, United Internet und freenet.de.

Apax ist nach den Worten Krumms bereit, pro Transaktion bis zu 400 Millionen Euro Eigenkapital auszugeben. In der Regel finanzieren sich Private-Equity-Gesellschaften dem Bericht zufolge zu einem Drittel aus Eigen- und zu zwei Drittel aus Fremdkapital. Das würde nach Berechnungen des "Handelsblatt" bedeuten, dass Apax 1,2 Milliarden Euro pro Deal ausgeben kann. (dpa/tc)