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AOL verliert seine Marketing-Chefin

09.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - America Online (AOL) muss sich nach einer neuen Verantwortlichen für seinen Anzeigenverkauf umschauen - nach nur sechs Monaten an der Spitze des Bereichs verlässt Executive Vice President Lisa Brown das Unternehmen, wie eine Firmensprecherin bestätigte. Brown gab an, sie lege ihr Amt aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen nieder. Das "Wall Street Journal" zitiert indes Insider mit der Aussage, gegen die Managerin liefen Ermittlungen wegen fragwürdiger Spesenrechnungen über insgesamt 40.000 Dollar. Aus Browns Umfeld verlautete unterdessen, es handele sich um eine Routineuntersuchung, die in keinem Zusammenhang mit dem Rücktritt stehe.

Als Nachfolger Browns wird Michael Kelly gehandelt, dem man auch noch weitere Verantwortung übertragen will. Wahrscheinlich sei eine engere Verzahnung von Anzeigenverkauf und -platzierung, heißt es weiter. AOL kämpft seit geraumer Zeit mit einem Einbruch der Werbeeinnahmen. Diese sanken von 2,3 Milliarden Dollar für 2001 auf 1,3 Milliarden Dollar im Jahr 2002 und gingen im vergangenen Jahr vermutlich nochmals um 35 bis 35 Prozent zurück. Brown war 2003 bereits die dritte Managerin, die dem Anzeigenverkauf vorstand. (tc)