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AOL Time Warner steigert Umsatz und Verlust

31.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Medienkonzern AOL Time Warner steigerte im vierten Quartal 2001 den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur noch um vier Prozent von 10,2 Milliarden auf 10,6 Milliarden Dollar. Wegen einer 1,7 Milliarden Dollar hohen Abschreibung auf Investitionsverluste sowie anderen negativen Einmaleffekten kletterte das Nettodefizit von 1,1 Milliarden Dollar oder 25 Cent je Anteil auf 1,8 Milliarden Dollar oder 41 Cent pro Aktie. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) weist AOL Time Warner dagegen ein Plus von 2,8 Milliarden Dollar aus - 14 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres (2,4 Milliarden Dollar).

Im Gesamtjahr 2001 verbuchte der Medienkonzern einen Nettoverlust von 4,9 Milliarden oder 1,11 Dollar je Aktie verglichen mit einem Minus von 4,4 Milliarden oder 1,02 Dollar pro Anteilschein ein Jahr zuvor. Beim Ebitda erzielte AOL Time Warner dagegen einen Gewinnzuwachs um 18 Prozent von 8,4 Milliarden auf 9,9 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um sechs Prozent von 36,2 Milliarden auf 38,2 Milliarden Dollar.

Der noch bis Ende April amtierende Vorstandschef Jerry Levin zeigte sich trotz des hohen Nettodefizits mit dem Resultat zufrieden und erklärte, man habe in einem schwachen Jahr starke Ergebnisse erzielt. So konnte der Konzern mit seinen Internet-Aktivitäten 6,5 Millionen Neukunden gewinnen und zählt nun insgesamt 33,2 Millionen Nutzer. Sorgen machen Levin dagegen die Werbeeinnahmen, die gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar zurückgingen. Obwohl auch 2002 keine Erholung der Konjunktur erwarten lasse, rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) mit einem Zuwachs um acht bis zwölf Prozent. Der Umsatz soll um fünf bis acht Prozent ansteigen. Für das laufende ersten Quartal prognostiziert AOL Time Warner ähnlich hohe Ebitda- und Umsatzzahlen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Nettoergebnis wird allerdings - wie bereits angekündigt (Computerwoche

online berichtete) - aufgrund neuer Bilanzierungsregeln durch eine einmalige Goodwill-Abschreibung in Höhe von 40 bis 60 Milliarden Dollar stark belastet werden. (mb)