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AOL Time Warner droht neue Klage wegen Insidergeschäften

15.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Vorwürfe gegen das Medienunternehmen AOL Time Warner gehen in eine neue Runde. Die University of California verklagt zusammen mit der Amalgamated Bank das Unternehmen auf Schadensersatz. Die beiden geprellten Großaktionäre werfen Steve Case und anderen Top-Managern vor, sie hätten die finanziellen Schwierigkeiten von AOL und die sinkenden Werbeeinnahmen vor der Fusion verheimlicht und persönlichen Vorteil aus dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen gezogen. In der Anklageschrift für den Superior Court in Los Angeles sind neben Case auch Vice Chairman Ted Turner, CEO Richard Parsons, sein Vorgänger als CEO, Gerald Levin und der frühere Chief Operating Officer Bob Pittman genannt. Sie sollen durch bewusste Täuschung der Anleger in den Jahren 2000 und 2001 knapp eine Milliarde Dollar mit Insider-Geschäften an der Börse verdient haben. Allein Case soll von Juli 2000 bis

November 2002 sein Vermögen um rund 157 Millionen Dollar aufgebessert haben. Die Universität besaß vor der Fusion Time Warner Aktien im Wert von 800 Millionen Dollar, und verlor nach eigenen Angaben durch die Fusion 450 Millionen Dollar. (iw)