Neue Anbieter setzen Platzhirsche unter Druck

AOL senkt die Preise

19.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Nach dem Marktführer T-Online senkt nun auch AOL Deutschland die Preise für das Internet-Surfen, um im verschärften Wettbewerb mit anderen Zugangsanbietern bestehen zu können.

Die Grundgebühr für AOL-Kunden bleibt bei 9,90 Mark im Monat, dafür sinken die nutzungsabhängigen Kosten ab Anfang Dezember. Im Standardtarif bezahlen Kunden dann statt sechs Mark pro Stunde nur noch 4,95 Mark und erhalten eine zusätzliche Freistunde. Bei der neuen AOL-Card für Abonnenten mit hohem Online-Aufkommen sinkt der Stundenpreis gar auf zwei Mark bei einem Jahresbeitrag von 99 Mark. Hinzu kommen jeweils die Telefongebühren.

AOL-Chef Andreas von Blottnitz reagiert mit den Änderungen auf den Preiskampf, den vor allen Dingen junge Anbieter wie Viag Interkom oder neuerdings auch Mobilcom entfacht haben. Sie arbeiten zum Teil mit Pauschaltarifen einschließlich der Telefonkosten oder bieten kostenfreies Surfen zu bestimmten Zeiten. Von Blottnitz will mit der Preisoffensive die Abwanderung von Neukunden verringern und Altkunden bei der Stange halten - auch wenn diese angeblich ohnehin die meiste Online-Zeit in den AOL-eigenen Diensten verbringen.