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AOL, Microsoft und Yahoo rücken Spam mit Sender-Authentifizierung zu Leibe

12.08.2004

Die E-Mail-Provider AOL und Yahoo wollen der Spam-Flut mit der Authentifizierung der Absenderadresse Einhalt gebieten. AOL setzt dabei ab September auf ein "Sender ID" genanntes Verfahren. Yahoo plant, ab Jahresende die hauseigene Technologie "Domainkeys Authentication" zu nutzen, die abgehende E-Mails automatisiert auf dem Server signiert.

Sender-ID basiert auf dem von Microsoft entwickelten "Caller-ID" und dem "Sender Policy Framework" von Meng Weng Wong, Chief Technology Officer von Pobox.com (Computerwoche.de berichtete). Die Technik sieht unter anderem zusätzliche Einträge im DNS (Domain Name System) vor, die definieren, welche IP-Adressen für eine bestimmte Domain E-Mails versenden dürfen. Verschickt ein Spammer eine Nachricht zum Beispiel mit der Absenderadresse hotmail.com von einem anderen als den spezifizierten Rechnern, erkennt der empfangende E-Mail-Server, dass die Nachricht nicht von Hotmail stammt, und leitet sie direkt an einen Spam-Filter weiter oder blockiert sie. Das "Spoofing" genannte Verfahren, mit dem Spammer in ihren Massen-Mails vertrauenswürdige Absender

vorgaukeln, funktioniert so nicht mehr. Möglich ist das Spoofing, weil das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) keine Kontrollmechanismen zur Verifizierung des Absenders zur Verfügung stellt.

AOL testet Sender ID bereits seit Januar mit seinen SMTP-Servern, die für das Abschicken der Mails zuständig sind. Eingehende Nachrichten werden bislang nicht überprüft.

Ein ähnliches Verfahren mit der Bezeichnung "Bonded Sender" will Microsoft mit seinen Diensten Hotmail und MSN ab Oktober implementieren. Bonded Sender verpflichtet die Absender kommerzieller Massen-Mails, sich an ein Set von Best Practices zu halten und eine Kaution zu hinterlegen. Werden Verstöße gegen die Regeln registriert, verfällt die Kaution. Laut Tom Gillis, Senior Vice President vom Verwalter des Bonded Sender Programms Ironport Systems, haben sich bislang 90 Firmen registriert. 400 weitere Unternehmen prüfen derzeit die Teilnahme, so Gillis. Ohne den hohen Marktanteil der Microsoft-Mail-Dienste würde sich Sender ID jedoch nicht verbreiten, meint der Manager. Ein Drittel der Kunden von großen Mail-Versendern hätten ihre Mail-Konten bei Hotmail oder MSN.

Yahoos Domainkeys Authentication basiert auf einem PKI-Verfahren (Public Key Infrastructure), bei dem E-Mails mit privaten Schlüsseln der Absender signiert und vom Empfänger anhand öffentlicher Schlüssel verifiziert werden. Die öffentlichen Schlüssel sind im DNS hinterlegt. Kann eine Mail nicht verifiziert werden, wird sie an den Spam-Filter zur genaueren Prüfung weitergeleitet oder blockiert. Der Einsatz ist ab Jahresende geplant.

Bedenken gegen Sender ID äußerte der Free-Software-Aktivist Richard Stallman. Er schrieb im Forum auf der Website des Internet Mail Consortium, dass das Verfahren möglicherweise nicht kompatibel zu freier und Open-Source-Software sei. Die von Microsoft vergebene Sender-ID-Lizenz ermögliche es nicht, entsprechende Software uneingeschränkt weiterzugeben und weiterzuentwickeln. Das Verfahren sei ein typisches Beispiel für Microsofts Strategie, die Ausbreitung quelloffener Software zu verhindern. Die Äußerungen Stallmans sind im Forum allerdings heftig umstritten. (lex) Star Wars Episode III wird auf Opteron berechnet MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Film-Produktionsfirma JAK Films berechnet Spezialeffekte für die dritte Episode des Science-Fiction-Klassikers Star Wars "Die Rache der Sith" wie die 3D-Modellierung, die Ausleuchtung, Schatteneffekte, Strukturen sowie das

Zusammensetzen von Bildern und das Rendering auf Workstations, die mit AMDs 64-Bit-CPU "Opteron" ausgestattet sind. Dies gab AMD auf der Computergrafik-Fachveranstaltung Siggraph bekannt. Die Entscheidung für den Einsatz des AMD-Prozessors beruhe auf langjährigen Geschäftsbeziehungen zwischen dem CPU-Hersteller und der für die Pre-Visualisierung verantwortlichen Abteilung bei JAK Films. Auf den Workstations mit AMD64-Prozessoren kommen Windows XP Pro, die Software Maya von Alias und das Softwarepaket After Effects von Adobe zum Einsatz. File-Server-Systeme mit AMD64-Prozessoren laufen als Cluster unter Microsoft Windows Storage Server 2003.

Vorteile für die Filmemacher ergeben sich unter anderem durch die Möglichkeit zur Pre-Visualisierung. Dies helfe Regisseur George Lucas dabei, Ideen zu filtern und kreative Entscheidungen über den Film zu treffen, der komplett digital oder auf einem Blue Screen vorliegt, sagte Rick McCallum, Produzent der Star Wars Trilogie.

Informationen darüber, wie sich die AMD64-Technologie auch für das Bearbeiten von Filmen im privaten Bereich nutzen lässt, hat AMD auf seiner Website zusammengestellt. (lex)