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AOL-Manager plädiert für modulares Windows

04.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In dem laufenden US-Restkartellverfahren gegen Microsoft sprach sich ein führender AOL-Manager im Sinne der Anklage dafür aus, der Gates-Company weitreichende Sanktionen aufzuerlegen. Wie die klagenden neun US-Bundesstaaten forderte John Borthwick, Vice President bei AOLTW, dass Microsoft künftig auch eine "abgespeckte" Windows-Version auf den Markt bringen soll. Durch eine modulare Software könnten auch die Produkte anderer Hersteller mit dem Betriebssystem kombiniert werden. Gleichzeitig könne der US-Softwareriese weiterhin seine mit verschiedenen Zusatzprogrammen wie dem Media-Player und Internet Explorer ausgestattete Windows-Variante anbieten. "Die von den Bundesstaaten vorgeschlagene Maßnahme bewirkt, dass statt Microsoft die Verbraucher dann die Wahl haben, welches Betriebssystem sie kaufen wollen", erklärte Borthwick. Microsoft hat diese Forderungen bislang mit dem Argument

zurückgewiesen, dass die Verbraucher durch eine Trennung der so genannten "Middleware"-Produkte von Windows Nachteile erleiden würden. Sie müssten sich künftig unter anderem auf komplexere Software und wahrscheinlich höhere Preise einstellen. (ka)