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AOL entlässt 1700 Mitarbeiter

22.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - AOL hat gestern Details zu geplanten Entlassungen bekannt gegeben, die als Gerücht bereits seit Wochen durch die Presse geistern (Computerwoche online berichtete). Beim Online-Dienst verlieren 1200 Mitarbeiter oder rund acht Prozent der Belegschaft ihren Job, weitere 500 Stellen oder mehr als die Hälfte seiner Mannschaft streicht AOL beim iPlanet-Joint-Venture mit Sun Microsystems.

Analysten hatten aufgrund der Gerüchte im Vorfeld gemutmaßt, AOL habe mit dem Rückgang im Werbemarkt zu kämpfen und werde seine ehrgeizigen Ziele für das Geschäftsjahr verfehlen. Die nun angekündigten Entlassungen haben laut CEO (Chief Executive Officer) Barry Schuler damit nichts zu tun. Es handele sich vielmehr um alljährliche Routine. "Ich bin seit sieben Jahren bei AOL, und wir haben die Company bisher noch jedes Jahr reorganisiert", so Schuler. "Das Geschäft ist immer schwierig, und man muss seine Prioritäten setzen. Wir hätten das Gleiche auch gemacht, wären wir nicht mit Time Warner zusammen gegangen."

Schuler gab gleichzeitig eine neue Unternehmensstruktur bekannt, mit der der Online-Riese "das nächste Kapitel des Internet aufschlagen" will. Wichtigste Neuerung: Alle reinen Web-Marken (Netscape, Compuserve, Moviefone, Mapquest, ICQ und AIM) finden sich künftig in einer neuen Division AOL Web Properties unter Leitung von Jim Bankoff.