Proaktives Schutzsystem Secure 4u von Sandbox Security

"Anwendungen unter Quarantäne stellen"

23.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Der Softwarehersteller Sandbox Security, Puchheim, hat ein Schutzkonzept für Windows-Rechner entwickelt, das auch noch unbekannte Viren blocken soll.

Früher, als DOS noch der Betriebssystem-Standard war und PCs allenfalls über lokale Netze miteinander verbunden waren, infizierten sich Computer allenfalls per Diskette mit Computerviren. Durch das Internet wuchs die digitale Bedrohung um ein Vielfaches. Neben Viren vagabundiert Mobile Malicious Code durchs Web. Dazu zählen etwa von Hackern programmierte Java-Applets, Javascripts und Active X Controls, die einen Rechner befallen, sobald sie aus dem Netz geladen werden. Oft handelt es sich dabei um unbekannten Code. Antiviren-Tools bieten jedoch nur dann einen Schutz gegen Störprogramme, die ihnen bekannt sind. Deshalb haben sich die Entwickler von Sandbox Security aus Puchheim bei München ein Konzept überlegt, um Computer vor unbekannten Viren sowie Mobile Malicious Code zu schützen.

Der Name der Firma erinnert an das Sicherheitsverfahren von Java. Applets laufen innerhalb einer speziellen Ablaufumgebung, der Sandbox (Sandkiste), ab, in der sie keinen direkten Zugriff auf die Ressourcen des Rechners haben. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet das Produkt "Secure 4u" von Sandbox Security. Das Programm lässt Anwendungen, die nicht als vertrauenswürdig eingestuft werden, nur in einer Quarantänestation ablaufen. Nach Angaben des Herstellers wirkt Secure 4u wie ein System Call Blocker. Ruft ein Programm, das von einem Virus infiziert wurde, eine für den Applikationstypen unübliche Betriebssystem-Funktion auf, schiebt die Sicherheitssoftware einen Riegel vor. Laut Hersteller wäre beispielsweise der I-love-you-Virus dann nicht in der Lage gewesen, Dateien zu löschen. Secure 4u ist eine Ergänzung zu Antivirensoftware.