Application Development and Maintenance

Anwendungen effizienter entwickeln

04.04.2012
Von  und Benjamin Kunst
Frank Bastian ist Partner bei der Information Services Group (ISG) Germany.

Was sich ändern muss

Heutiger Reifegrad sowie strategischer Wertbeitrag und Komplexität von Managed Application Services.
Heutiger Reifegrad sowie strategischer Wertbeitrag und Komplexität von Managed Application Services.
Foto: ISG - Information Services Group

CIOs, die die Reserven der ADM-Organisationen heben und sie für die Zukunft aufstellen wollen, sollten vor allem zwei Strategien verfolgen.

Anwendungsportfolio-Management: Zum einen helfen die Konsolidierung und Konzentration auf die wesentlichen Business-Applikationen. Hierzu müssen der CIO und die Leitung der ADM-Organisation das Gesamtportfolio an Applikationen in eine Struktur bringen, die eine Analyse der relevanten Dimensionen erlaubt. Dabei helfen systematische, modellgestützte Ansätze mit den Instrumenten eines professionellen Anwendungsportfolio-Managements.

Service-orientierte Strukturen: Zum anderen ist der systematische und konsequente Umbau von ADM-Organisationen erforderlich. Ziel muss die Abkehr von den Entwicklungs- und Wartungs-getriebenen Strukturen hin zu Organisationseinheiten, die systematische Services unterstützen.

Wege zum Portfolio-Management

Das Anwendungsportfolio-Management umfasst die komplette Historie einer Applikation und ihrer Komponenten, von der ersten Idee über dem begleitenden Anforderungs-Management bis zu ihrer Entfernung der Software aus einer Systemlandschaft. Es ist ein kontinuierlicher Prozess zum Steuern und Kontrollieren der Unternehmens-Anwendungen.

Wesentlich ist, dass alle relevanter Daten erfasst werden, dazu zählen neben den technischen Kerndaten, die Projektkennzahlen, die Support-Volumina, der Stand der Dokumentation, die Sicherheitsanforderungen und existierenden Maßnahmen für die Information Security sowie zugeordnete Mitarbeiter und Kosten. Eine solche Erhebung ist oft ein umfassendes, länger laufendes Projekt und wird auch häufig erst zu Beginn von Outsourcing-Vorhaben in Angriff genommen.

Um die passende Anwendungslandschaft zu finden und zu pflegen, sollten Unternehmen ihr Applikationsportfolio in einem fortwährenden Prozess immer wieder auf den Prüfstand stellen und bei Bedarf korrigieren. Das gilt auch für Sourcing-Entscheidungen.
Um die passende Anwendungslandschaft zu finden und zu pflegen, sollten Unternehmen ihr Applikationsportfolio in einem fortwährenden Prozess immer wieder auf den Prüfstand stellen und bei Bedarf korrigieren. Das gilt auch für Sourcing-Entscheidungen.
Foto: ISG - Information Services Group

Das Anwendungsportfolio-Management ist im Vergleich zum herkömmlichen Anwendungs-Management umfassender. Letzteres konzentriert sich auf die Anwendungen selbst und deren Lebensphasen (Design, Build und Run). Das Portfolio-Management von Applikationen bettet diese Aufgaben in eine umfassende und fortlaufende Strategie und Planung ein. Es berücksichtigt alle relevanten Aspekte hinsichtlich Organisation, Prozesse und Rollen. Das schließt auch grundsätzliche Entscheidungen darüber ein, welche strategische Werkzeuge oder Methoden (Benchmarking, Dashboard und Wissensmanagement) zum Einsatz kommen sollen.

Orientierung für den fortlaufenden IT-Bezug bietet eine "Portfolio Roadmap". Sie stellt alle für das Portfolio getroffenen Entscheidungen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen inklusive der Sourcing-Initiativen in einen zeitlichen Rahmen dar. Dabei ist dieser Fahrplan auf eine durchgehende Verantwortung für Anwendungen und den priorisierten Geschäftsprozessen ausgerichtet.