Anwenderbericht Zarges Leichtbau GmbH, Weilheim:Unis schaff Umstellung ohne Umstände

24.02.1978

WEILHEIM - Die Entwicklung der Datenverarbeitung bei der Zarges Leichtbau GmbH, Weilheim / Oberbayern, führte 1976 zu einer "unglücklichen Konstellation", wie EDV-Chef Hermann Schäfer freimütig bekennt. Denn die seinerzeit praktizierte DV-teils auf einer hausinternen IBM/3 - 10, teils auf einer externen 370/115 - "war nichts Halbes und nichts Ganzes". Das Zarges-Management zog die Konsequenzen und beschloß die Umstellung auf ein leistungsfähiges In-house-System. Zur Debatte standen die Systeme Univac 90/ 30, Siemens 7.720, Honeywell Bull 62/40, HP 3000 sowie IBM 370/115 und /3 -15. Zarges entschied sich für den Unvac-Rechner.

"Bei Univac bestach vor allem das Preis-/Leistungsverhältnis", kommentiert Schäfer. Außerdem waren die Weilheimer vom Software-Angebot angetan - speziell von "Unis/90", einem Programmpaket für Materialbewirtschaftung, Termin-und Kapazitätsplanung: "Da unsere Programme alle in Assermbler geschrieben waren", so der EDV-Boß, "legten wir - um Schwierigkeiten bei der Umstellung zu vermeiden - großen Wert auf einen geeigneten AssembIer."

An dieser Hürde scheiterten gleich drei Systeme: Die /3 -15, Honeywells 62/40 und HPs 3000.

Bei HP vermißten die Zarges-Planer nach den Worten des EDV-Chefs überdies die für Batchbetrieb erforderlichen Peripheriegeräte.

Das System 370/115 und die 7.720 von Siemens schieden aus Kostengründen aus: "Beide Anlagen waren uns zu teuer, kommentiert Schäfer und fügt hinzu: "Bei Siemens hat uns seinerzeit die gerade gescheiterte Unidata-Ehe ziemlich verunsichert."

Im November 76 wurde dann eine 90/30 mit I28 KB Hauptspeicherkapazität, drei Magnetplatten-und zwei Magnetband-Stationen, einem Schnelldrucker sowie einem Kartenleser/-stanzer installiert. Die Umstellungsarbeiten dauerten bis zum Jahresende.

Seit dem 1. 1. 77 ist der Univac-Rechner voll in Betrieb genauer gesagt: im Batch-Betrieb. Denn in dem 800-Mitarbeiter-Unternehmen wird noch ausschließlich mit Lochkarten gearbeitet: "Eine Umstellung von Batch-und Online-Verarbeitung wäre zu aufwendig gewesen", bekennt Schäfer.

Von dem Programmpaket Unis/90 setzen die Weilheimer bisher die beiden Module "Stammdaten-und Stücklistenverwaltung-in Verbindung mit dem Datenbanksystem DBS/90 - laufen bereits seit dem 1.1. 77 voll auf der Univac-Maschine.

Momentan arbeitet die Weilheimer EDV-Crew an einer Übernahme der "Arbeitsplan-Speicherung". Danach soll der Bereich "Materialwirtschaft" stufenweise ausgebaut werden: "In einem ersten Schritt wollen wir eine verbrauchsgesteuerte Disposition mit ABC-Analyse und Bedarfsvorhersage erreichen", erläutert Schäfer. Anschließend soll die Stücklistenauflösung sowie eine Materialbedarfs-Planung realisiert werden." Schäfer: "Bisher hat sich das Univac-System bestens bewährt.