Anwenderbericht: Fritz Schuppert Hoch- u. Tiefbau GmbH & Co. KGSowohl "im Haus" als auch "außer Haus"

27.06.1975

Von Karl-Heinz Krüger Exclusiv für CW

Wir sind eine Bauunternehmung mit zirka 700 Beschäftigten, die in Hannover, Göttingen, in unserem Fertigteilwerk Seelze und bei Arbeitsgemeinschaften eingesetzt sind Umsatz zirka 40 Millionen Mark.

Vor mehreren Jahren standen wir vor der Entscheidung, in unserem eigenen Hause eine EDV-Anlage zu installieren oder aber unsere Daten in einem Service-Rechenzentrum außer Haus verarbeiten zu lassen.

Wir haben uns zu der Entscheidung durchgerungen, die Daten in einem fremden Rechenzentrum verarbeiten zu lassen und besitzen zusätzlich eine eigene MDT-Anlage für spezielle Anwendungen.

Kostengründe sprechen für Rechenzentrum

Bei Installation einer eigenen Anlage hätten wir mindestens 400 000 Mark für Hardware investieren müssen, um den kommerziellen Bereich so mit der EDV abdecken zu können, wie es jetzt möglich ist. Zusätzlich wäre über die Software etwa eine gleich hohe Investition erforderlich gewesen.

Unterstellt man eine Nutzungsdauer von 5 Jahren, ergibt der Kostenanteil einschließlich Verzinsung zirka 16 000 Mark monatlich.

Rechnet man jetzt noch die Kosten für einen Bedienungsmann (Operator/Programmierer) mit 6000 Mark pro Monat einschließlich Sozial- und Raumkosten hinzu, ergeben sich insgesamt EDV-Kosten in Höhe von zirka 22 000 Mark monatlich zuzüglich Materialverbrauch. Ein MDT-Gerät ist für die Forderungen, die wir an die EDV für den kommerziellen Bereich stellen, nicht leistungsfähig genug. Also schied diese Möglichkeit für diesen Bereich aus.

Gemeinschaftsgründung von Bauunternehmen

Wir wurden mit noch mehreren anderen Bauunternehmen Mitgesellschafter der bereits bestehenden Bau-Datenverarbeitung GmbH & Co. KG in Hannover. Dieses Rechenzentrum liegt außerhalb unserer Häuser. Es wird also eine Datenverarbeitung "außer Haus" durchgeführt.

Heute haben wir neun Programme in der Anwendung, die in sich abgeschlossen sind, aber integriert verarbeitet werden können. Dazu gehören Lohnabrechnung, Kostenrechnung, Finanzbuchhaltung, Geräte- und Fuhrparkabrechnung. Außerdem werden unter anderem Sonderlisten für Wintergeld und Schlechtwettergeld, Stundennachkalkulation für unser Fertigteilwerk und Lohnerhöhungsrechnungen erstellt.

Wir haben heute einen Kostenanteil für die EDV von zirka 11 000 Mark monatlich einschließlich der Datenerfassung. Die Kostenersparnisgründe liegen also klar auf der Hand.

Erfahrungsaustausch bringt Maximalerfolg

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil in der Zusammenarbeit mit der Bau-Datenverarbeitung GmbH & Co. KG liegt in der dort gegebenen Möglichkeit, in Arbeitskreisen mit Vertretern der verschiedenen Unternehmen (Gesellschaftern und Kunden) sämtliche Probleme durchzusprechen und

durchdiskutieren zu können.

Für technischen Bereich vorerst MDT

Bis heute fehlt aber vorerst noch der technische Bereich, Kalkulation. Arbeitsvorbereiung und Statistik.

Wir haben lange überlegt, ob wir diese technischen Gebiete auch "außer Haus" verarbeiten lassen können. Theoretisch wäre das durch ein Terminal möglich gewesen. Aber im Moment scheitert diese Fernverarbeitung

unter anderem noch an den hohen Verarbeitungskosten. Eine andere Verarbeitungsform als den sofortigen direkten Zugriff auf den Computer für die Abwicklung der Kalkulation kam für uns nicht in Frage.

Wir haben uns daher entschlossen, in unserem Hause ein eigenes MDT-Gerät mit 12 K zu installieren. Es ist im technischen Bereich voll ausgelastet.

Sinnvolle Kombination EDV außer Haus - MDT

Diese Lösung erscheint sinnvoll, und zwar erstens von der wirtschaftlichen Seite und zweitens durch die klare Trennung der Anwendungsbereiche.

Die Kosten für die MDT im technischen Bereich betragen zirka 2000 Mark monatlich. Es wird kein Operator oder Programmierer für die Bedienung des Gerätes benötigt. Die Einweisungszeit ist gering, die Bedienung relativ einfach. Es kann also jeder Kalkulator nach einer kurzen Einweisungszeit am beziehungsweise mit dem Computer kaikulieren. Änderungen und Neuläufe können sofort vor Ort eingegeben und durchgeführt werden. Die Kalkulation wird dadurch nicht schneller, sie dauert durch die speziellen Vorbereitungen sogar etwas länger. Diese Zeiten kommen aber der Arbeitsvorbereitung und der Fakturierung zugute. Die Angebote können mehrfach durchgespielt werden und erhalten dadurch einen hohen Grad der Genauigkeit und Flexibilität für den Marktpreis. Der Betrieb erhält außerdem für die Baustellen Arbeitsunterlagen, die als Abfallprodukt anfallen. Die Fakturierung erfolgt ebenfalls mit diesem Gerät. Auch hier werden neben der eigentlichen Rechnungsschreibung Ergebnisdaten erstellt, die wiederum in die über EDV abgewickelten speziellen Bereiche einfließen. Hier schließt sich der Kreis.

Alles in allem kann man sagen, die EDV "außer Haus" und die MDT im Hause ergänzen sich und können, richtig angewandt, eine sinnvolle Kombination darstellen.

Karl-Heinz Krüger, Betriebswirt (DAA) kaufmännischer Abteilungsleiter bei der Fritz Schuppert Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG.