Anwender zögern mit dem Wechsel auf Mysap ERP

20.07.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Vergleich der Kostenstruktur mit dem Geschäftsplan).

Investitionen werden angerechnet

Der Applikations-Server, das Portal und auch die Business-Intelligence-Funktionen sind Teil von SAPs Integrations- und Ablaufumgebung "Netweaver". Da die Kopplung mit Netweaver sowie die neuen betriebswirtschaftlichen Funktionen nach Angaben von SAP weit mehr bieten als R/3 Enterprise, verkauft der Hersteller Mysap ERP 2004 wie ein neues Produkt. R/3-Kunden müssen somit neue Lizenzen erwerben, getätigte Investitionen werden ihnen jedoch angerechnet - in welchem Umfang die R/3-Lizenzen berücksichtigt werden, hängt stark von der Größe des Kunden und dessen Verhandlungsgeschick ab. Firmen mit einem Lizenzvertrag für Mysap ERP oder der "Mysap Business Suite", in der SAP alle Softwareprodukte bis auf die Branchenlösungen zusammenfasst, müssen keine neuen Verträge abschließen.

Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Forrester Research aus Cambridge, Massachusetts, sind die neuen Lizenzverträge ein triftiger Grund für R/3-Kunden, nicht auf Mysap ERP umzusteigen. "Das ERP-Paket liefert zwar neue Funktionen, doch viele Firmen sehen nicht die Notwendigkeit für deren Einsatz und sind auch nicht gewillt, dafür zu zahlen", kommentiert ein Forrester-Analyst. Zudem beklagten sich viele Kunden, dass SAP ihre R/3-Investionen nicht ausreichend anrechnet. Forrester zufolge nutzen derzeit etwa vier Prozent aller SAP-Anwender Mysap ERP. R/3-Kunden mussten bei einem Release-Wechsel bisher keine neuen Lizenzen kaufen. Updates erhielten sie im Rahmen ihrer Wartungsverträge. Einige von ihnen sehen trotz der zahlreichen Neuerungen, die Mysap ERP ohne Zweifel bietet, nicht ein, warum sie für das Produkt zusätzlich

zahlen sollen.

Neue Technik schreckt ab