Neue Märkte tun sich in Lateinamerika auf

Anwender wollen Monitore mit großen Displays und gutem Bild

26.06.1992

LOS ANGELES (vwd) - Der Display-Markt verspricht Wachstumspotentiale. Wie die US-Marktforscher Market Research Intelligence Corp. (Mirc) berichten, müssen sich die Anbieter aber auf Forderungen nach einer besseren Farbwiedergabe und größeren Displays einstellen. Die Führungsrolle wird dabei auch in Zukunft den Japanern zufallen: LCDs, fest in japanischer Hand, gelten als aussichtsreichste Entwicklung.

Die Mirc-Analysten rechnen damit, daß von 1990 bis 1997 weltweit 10,5 Prozent mehr Bildschirme pro Jahr verkauft werden, der Gesamtwert des Markts soll bis zum Ende des Berichtszeitraumes auf 24 Milliarden Dollar steigen. Mengenmäßig wächst der Bedarf laut Mirc von 19,0 auf 48,2 Millionen Einheiten. Das größte Stück vom Kuchen werden sich vermutlich die Japaner abschneiden. Mit Ausnahme von LED-Displays - hier sind Siemens und Hewlett-Packard führend - dominieren japanische Anbieter bei sämtlichen Bildschirmtechnologien, meldet Semiconductor Equipment and Materials International (Semi) aus Mountain View, Kalifornien. Doch auch die Amerikaner können mit Steigerungsraten rechnen. Den Branchenkennern zufolge wird sich ihr Anteil am Marktwert von 23,6 auf 32,9 Prozent erhöhen.

Deutsche Hersteller haben im Monitormarkt wenig zu melden. So bewegen sich beispielsweise die US-Importe deutscher LC-Displays mit einem Anteil am Gesamtwert der Einfuhren von weniger als 0,1 Millionen Dollar am Rande der Bedeutungslosigkeit. Bei den LED-Bildschirmen kam den deutschen Anbietern offenbar ihre führende Position zugute. Hier konnten sie ihre US-Verkäufe von 0,5 auf 0,8 Millionen Dollar ausbauen.

In bezug auf die einzelnen Bildschirmtechnologien sagen die Auguren beispielsweise eine Alerteuerung der Plasma-Displays voraus. Während bei den anderen Erzeugnissen die Preise nachgeben, dürften diese Bildschirme kostspieliger werden, da sie für den Einsatz in Arbeitsplatz-Computern Verbesserungen erfahren, erklären die Analysten. Die Branchenkenner vermuten, daß sich bis 1997 weltweit 22,9 Prozent mehr Monitore für DV-Systeme - womit die kompletten Geräte einschließlich Gehäuse gemeint sind - absetzen lassen. Der Gesamtwert liege dann bei 53,7 Milliarden Dollar.

Als chancenreichste Technologie bewerten die Marktforscher LCDs, begründet unter anderem durch die steigende Nachfrage nach leichten und transportierbaren Produkten, die flache Bildschirme erfordern. Anderen flachen Displays werden jedoch noch gute Absatzmöglichkeiten etwa im Instrumenten-, Maschinen- und Fahrzeugbau bescheinigt. Bei den flachen Produkten sehen die Branchenbeobachter bis 1997 eine Absatzsteigerung ge-genüber 1990 von 9,1 Prozent auf 17,2 Prozent.

Angesichts des hohen Bestands an DV-Geräten bleibt die USA nach Meinung der Analysten der größte Absatzmarkt. Doch auch anderen Regionen, etwa Lateinamerika, ließen sich hohe Wachstumsraten erzielen. Gestiegene Ansprüche der Kunden führen laut Mirc zu einer raschen Mlarktpenetration durch VGA-Erzeugnisse. Ferner sei ein Trend zu größeren Bildschirmen und besserer Farbdarstellung auszumachen. Die Beliebtheit großer 16-, 17-, 19- oder 20-Zoll-Bildschirme liege vor allem darin begründet, daß die Anwender vermehrt mit Windows arbeiteten beziehungsweise die Systeme für DTP, Präsentationen, Simulationen und Schulung verwendeten.